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Cipriani Potter
Complete Symphonies Vol. 2
cpo 555 500-2
1 CD • 77min • 2022, 2023
07.11.2024 • 7 10 8
„Ich werde nie eine Symphonie komponieren! Du hast keinen Begriff davon, wie es unsereinem zu Mute ist, wenn er immer so einen Riesen hinter sich marschieren hört“, schrieb bekanntlich Johannes Brahms. Den britischen Komponisten des frühen 19. Jahrhunderts – einer Zeit exzessiven Imports von Musik und Musikern aus Kontinentaleuropa – dürfte es ähnlich gegangen sein. Für sie hieß der Riese Haydn, Beethoven, von dem Brahms sprach, kam freilich später ebenfalls hinzu. Aber wie Brahms schließlich doch noch vier Symphonien komponierte, so gab es auch im Vereinigten Königreich der 1810er Jahre einen Komponisten, der den Bann brach, sich in London als Autor anspruchsvoller Orchesterwerke etablieren konnte und als Lehrer namhafter Schüler eine Tradition britischer Symphonik begründete: Cipriani Potter.
Cipriani Potter
Complete Symphonies Vol. 3
BBC National Orchestra of Wales • Howard Griffiths
cpo 555 637-2
1 CD • 69min • 2023
15.10.2025 • 8 9 8
Philip Cipriani Hambly Potter (1792-1871) teilt sein Geburtsjahr mit Gioacchino Rossini und wurde drei Jahre älter als dieser – damit sind die Gemeinsamkeiten beider Komponisten allerdings auch schon erschöpft. Wo Rossini unsterbliche Operngeschichte schrieb, war Potter seinerzeit einer von vielen Virtuosen auf dem Klavier und Komponist von Orchestermusik. Das ließ ihn zwischen den Epochen von Klassik und Romantik in eine stilistisch zwiespältige Position geraten, und er fiel bei späteren Generationen einer gründlichen Vergessenheit anheim. Nur mäßig berechtigt, wie die Edition seiner sinfonischen Hinterlassenschaft, die seit einiger Zeit vom Label cpo vorgenommen wird, auch mit dieser Veröffentlichung beweist.
Cipriani Potter
Symphony No. 1
cpo 555 274-2
1 CD • 59min • 2019
31.05.2021 • 9 7 8
Wer war Cipriani Potter? Ich kannte diesen Komponisten bis zum Eintreffen dieser CD als Rezensionsexemplar nicht, obwohl er nach seinen Lebensdaten (1792-1871) einer Epoche angehört, die heute im Repertoire der Orchesterkonzerte ausgesprochen stark vertreten ist. Schon früh als Pianist ausgebildet, schaffte Potter es mit einer Ouvertüre seiner Komposition 1816 – im Alter von 24 Jahren – auf das Podium eines Philharmonischen Konzerts in London.
