
Carus 83.209
1 CD • 74min • 1998
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Seiner hochgeschätzten Zelenka-Reihe fügt Frieder Bernius mit der vorliegenden Einspielung eine weitere bedeutsame Folge bei. Die Missa Dei Patris ist die erste einer ursprünglich auf sechs Messen angelegten Reihe, den sogenannten Missae ultimae. Daß Zelenka bei der vorliegenden Komposition den Gipfel seines Schaffens erreicht hat, ist offensichtlich: Die kluge Disposition innerhalb der einzelnen Ordinariumsteile mit konzertanten, lyrischen und fugierten Elementen ist souverän und mit konzisem Einsatz der musikalischen Mittel gelöst. Bernius belegt dies auch im eröffnenden Kyrie, das mit der klanglichen Fülle eines Händel eine regelrechte Glaubensemphase erreicht.
Der Kammerchor Stuttgart beweist Substanz und Leuchtkraft, singt auch bei den Koloraturen locker und insgesamt ohne Manierismen. Das auf historischen Instrumenten spielende Barockorchester überzeugt mit reichen Valeurs und gehörigem Furor - beispielhaft im Et resurrexit (Tr. 13), bei dem auch die Vokalsolisten ihre Qualitäten unter Beweis stellen. Im ausgreifenden Agnus Dei (Tr. 18) füllt Daniel Taylor die Bitte um Erbarmen mit beseeltem Schönklang.
Norbert Rüdell [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jan Dismas Zelenka | ||
1 | Missa Dei Patris ZWV 19 für Soli, Chor und Orchester |
Interpreten der Einspielung
- Mechthild Bach (Sopran)
- Daniel Taylor (Altus)
- Markus Brutscher (Tenor)
- Gotthold Schwarz (Baß)
- Kammerchor Stuttgart (Chor)
- Barockorchester Stuttgart (Orchester)
- Frieder Bernius (Dirigent)