Naxos 8.555777
1 CD • 54min • 2001
02.06.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es ist bewundernswert, wie Naxos immer wieder sehr gute Aufnahmen vorlegt. Leider ist das bei dieser CD nicht der Fall: Idil Biret spielt generell zu langsam, sie bleibt oft weit unter den vorgeschriebenen Tempi, die eben deshalb so gewählt sind, um das Erfassen der Polyrhythmik für den Hörer zu ermöglichen (z.B. in Entrelacs Metronom 80 statt 100). Zudem spipelt sie den objektiven Notentext mit starken Temposchwankungen - was geradezu rhapsodisch wirkt -, allerdings mit einem allzu mechanistisch-trockenen Anschlag. Die Phrasen wirken oft abgezählt und buchstabiert und von jenem gewiß manchmal abstrusen "Swing", in den die Musik immer wieder taumelnd gerät, ist nichts zu hören. Die atmosphärische Nähe zu Debussy und vor allem zu dessen späten Etüden wird nicht deutlich; eher schon ist man geneigt, diese Art der Darstellung in Verbindung zu bringen mit klassizistischer, pulsorientierter Musik – und das haben diese Meisterwerke nicht verdient. Natürlich handelt es sich hier um extrem schwierige Klaviermusik und nicht jede Einspielung muß das Niveau Pierre-Laurent Aimards erreichen – aber dann hätte die Aufnahme vielleicht eher unterbleiben sollen.
Hans-Christian v. Dadelsen [02.06.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
György Ligeti | ||
1 | Études pour piano (1. und 2. Band) |
Interpreten der Einspielung
- Idil Biret (Klavier)