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Besprechung CD

Dux Dux 0374

1 CD • 73min • 2001

06.04.2004

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 9
Klangqualität:
Klangqualität: 6
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 9

Das junge Dafo-Streichquartett lässt aufhorchen: Die vier jungen Damen, zur Zeit der Gründung 1993 noch Studentinnen der Krakauer Musikakademie, schlossen im Jahr 2000 eine Ausbildung beim Melos Quartett in Stuttgart mit Auszeichnung ab. Das Dafo-Quartett hat bereits zahlreiche internationale Kammermusik-Preise gewonnen. Auf dieser Neuproduktion glänzt es mit einer Anthologie von Streichquartetten des 20. Jahrhunderts aus Polen. Es ist ein durchaus repräsentativer Querschnitt: Play (1971) von Tadeusz Baird macht den Anfang, gefolgt von Pendereckis einsätzigem Quartett Nr. 2 (1960) und dem zweisätzigen Quartett Nr. 1 (1980) von Eugenius Knapik. Die beiden ersteren haben ihre Wurzeln bei Strawinsky und Ravel ebenso wie bei Beethoven und verwenden eine fortgeschrittene Clustertechnik; Knapik schließt mit einem ausladenden, langsamen Hymnus. Das in der Tonsprache konservativere erste Quartett (1994) von Maciej Zielinsky ist dazu ein herber Kontrast: Einem raschen, kontrastreichen Kopfsatz, der in manchem an frühe Kammermusik von Kurtág und Berio erinnert, folgen ein Adagio mit einer Fuge, der auch Elemente der Sonate überlagert werden, und ein rigoroses, bohrendes Finale mit visionären Momenten. Am gewichtigsten und auch am besten ist das fünfsätzige achte Quartett (1985) von Krzyzstof Meyer – ein einheitlicher dramatischer Spannungsbogen, der beim Hörer einen tiefen Eindruck hinterlässt; dies ist wohl auch das Werk, welches den Musikerinnen – hörbar – am besten gefallen hat.

Der leicht verrauschte Klang ist nervig wie Stahl und gewöhnungsbedürftig; der Hall wirkt künstlich und die Raumperspektive scheint zu fluktuieren. Auch ist das beste Werk der CD von Krzyzstof Meyer hart am oberen Anschlag ausgepegelt. Das Hartpapp-Faltcover ist zwar optisch schöner als ein herkömmliches „Jewel Case“, aber man hat eine Lasche gescheut und das Beiheft nicht eingesteckt, sondern eingeklebt. Das macht die Verpackung etwas unhandlich. Irritierend ist auch die als letzte Faltlasche eingearbeitete Werbung für die vorausgegangene Produktion des Quartetts mit Werken von Bacewicz, Lukaszewski, Bujarski, Lason und Gorecki aus dem Jahr 1999. Wenn man nicht genau hinschaut, hält man die Rückseite für zu dieser Produktion gehörig...

Dr. Benjamin G. Cohrs [06.04.2004]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Tadeusz Baird
1Play
Krzysztof Penderecki
2Streichquartett Nr. 2 (1968)
Eugeniusz Knapik
3Streichquartett Nr. 1 (1980)
Maciej Zielinski
4Streichquartett Nr. 1 (1994)
Krzysztof Meyer
5Streichquartett Nr. 8 (1985)

Interpreten der Einspielung

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