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Besprechung CD/SACD stereo/surround

Wolfgang Amadeus Mozart

Symphonies KV 425 "Linz", KV 385 "Haffner"

Tacet S 230

1 CD/SACD stereo/surround • 65min • 2017

10.10.2018

Künstlerische Qualität:
Künstlerische Qualität: 8
Klangqualität:
Klangqualität: 9
Gesamteindruck:
Gesamteindruck: 8

Das Label Tacet ist nicht zuletzt für die audiophile Seite seiner Produktionen bekannt. Hier wird besonderer Wert auf eine tontechnisch saubere und den Klang optimal einfangende Aufnahmetechnik gelegt, weshalb die Einspielungen auch immer wieder besondere Preise erhalten und bei Kennern hoch im Kurs stehen. So ist es auch mit der vorliegenden Aufnahme des Netherlands Chamber Orchestra, das unter der Leitung von Gordan Nikolić zwei der wohl bekanntesten Symphonien Wolfgang Amadeus Mozarts eingespielt hat: die sogenannte Haffner-Sinfonie KV 385 und die Linzer KV 425. Das Orchester wurde im Kreis gruppiert, die Mikrophone mittendrin. Und ebendort wähnt sich der Hörer auch beim heimischen Abspielen der SACD – vorausgesetzt man hat das entsprechende Equipment. Denn das ist eines der Hauptmankos der vielen, je nach Tonstudio sehr speziellen Aufnahmeformate: mit dem weithin verbreiteten Stereo-Setting kann man die audiophilen Vorteile solcher Aufnahmen nicht ausnutzen, dazu bedarf es mindestens einer 5.1, zuweilen sogar einer 7.1. oder mitunter gar bis zu 11.1 Konfiguration. Ob das wirklich noch Sinn macht ist die eine Frage, zumal solche Aufnahmen stets abwärts kompatibel sind, sich also auch in der audiophilen Stereo-Holzklasse in der Regel durchaus passabel anhören.

Das trifft auch auf diese Einspielung zu, für die man „nur“ ein 5.0-Setting benötigt (also ohne Basskanal), die sich aber auch im Stereo-Format ausgezeichnet anhört. Auf das Gefühl, wirklich mittendrin zu sitzen, das sich bei der 5.0-Version einstellt, muss man dann allerdings verzichten. Freilich lohnt auch die Musik an sich das Hinhören bei dieser Einspielung. Gordan Nikolić animiert das Netherlands Chamber Orchestra zu blitzsauberem Spiel, die abgezirkelte Artikulation etwa wirkt messerscharf wie mit der Rasierklinge gezogen und nimmt hinsichtlich der Detailgestaltung mitunter Anleihen bei der historisch informierten Aufführungspraxis. Gleichwohl spielt das Orchester auf modernen Instrumenten, was sich nicht zuletzt an dem zwar ausgewogenen aber mitunter recht pastosen Klangbild zeigt. Insgesamt gelingt dem Orchester hier ein wunderbarer Mozart, mit zum Teil wirklich frischen Tempi und einem wachen Gestus. Nur eines irritiert: die langsamen Sätze beide Sinfonien nimmt Nikolić in extremst langsamem Tempo: für den in KV 385 braucht er fast elfeinhalb Minuten, für den in MV 425 sage und schreibe eine gute Viertelstunde. Das sprengt den Rahmen, weil auch die Proportionen zu den übrigen Sätzen völlig aus den Fugen geraten. Trotzdem: anhören lohnt sich.

Guido Krawinkel [10.10.2018]

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Komponisten und Werke der Einspielung

Tr.Komponist/Werkhh:mm:ss
CD/SACD 1
Wolfgang Amadeus Mozart
1Sinfonie Nr. 35 D-Dur KV 385 (Haffner) 00:24:42
5Sinfonie Nr. 36 C-Dur KV 425 (Linzer Sinfonie) 00:40:27

Interpreten der Einspielung

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