Impressions
for pan flute, harp and piano
Beau Soir Trio
MDG 903 2319-6
1 CD/SACD stereo/surround • 67min • 2023
18.05.2024
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
„Beau Soir“ – ein hübscher Name für das Trio mit dem Panflötisten Sebastian Pachel, der Harfenistin Nora Koch sowie Johann Blanchard am Klavier. Auf ihrem Debüt-Album „Impressions“ widmet sich das Ensemble dem französischen Dreigestirn Fauré, Debussy und Ravel. Sebastian Pachel, der sich die Etablierung der Panflöte in der klassischen Musik zum Herzensanliegen macht, hat die Werke selbst für seine einzigartige Trio-Besetzung arrangiert.
Recht bekannte Stücke erstrahlen hier in unkonventioneller Instrumentierung. Dabei unterläuft Pachel auf reizvolle Weise die Erwartungen der Hörer. So wird in Faurés Sicilienne die Panflöte vom Klavier begleitet – nicht von der in der Orchesterfassung dominanten Harfe.
Deutschlands erster Panflöten-Student
In Faurés wundersam schwermütigem Lied Automne übernimmt der Panflötist die Singstimme. Auch Faurés berühmteste Komposition, die Pavane, interpretiert er mit Anmut und Esprit. In Ravels Pavane pour une infante defunte erinnert der Klang seiner Panflöte an eine Orgel.
Pachel, Jahrgang 1976, studierte am Institut für Musik der Hochschule Osnabrück. Eigens für ihn wurde hier Deutschlands erster Panflöten-Studiengang eingerichtet. Obwohl sein Instrument diatonisch in G-Dur gestimmt ist, vermag ihm Pachel mittels einer besonderen Anblastechnik auch Halbtöne und weitere Tonarten zu entlocken. Unsauberkeiten in der Intonation lassen sich aber dabei nicht gänzlich vermeiden.
Die zweite Hälfte des Albums ist Claude Debussy gewidmet. Dessen Arabesque, im Original ein Klavierstück, übernimmt nun die solistische Harfe. Das Lied Beau soir, nach dem sich das Trio benannt hat, fließt wie ein schwüler Sommerabend dahin; hier wird der Gesang der Panflöte von der Harfe begleitet.
Duftige Klangfarben
Debussys Klavier-Hit Clair de lune offenbart in der Triobearbeitung neuartige, duftig-impressionistische Klangfarben. Im Flötensolo Syrinx darf Pachel ganz allein glänzen und überzeugt mit melodischem Wohlklang und perlender Virtuosität.
In der quirligen Petite Suite aus Debussys Frühwerk bereitet das Beau Soir Trio mit schlichten Harmonien, elastisch tänzelnden Rhythmen und geistreichen Melodien ein großes Hörvergnügen. Die Harfenistin Nora Koch und der Pianist Johann Blanchard begleiten einfühlsam und fein artikulierend, treten aber stets hinter Pachel zurück. Auch die Tonmeister aus dem Hause Dabringhaus & Grimm befördern die Dominanz der Panflöte.
Könnte es nun Sebastian Pachel gelingen, mit seinen fantasievollen Bearbeitungen die Panflöte in der französischen Kammermusik zu etablieren? Das bleibt letztlich eine Geschmacksfrage. Die Rezensentin jedenfalls bekommt beim Hören der Panflöte kaum die Anden-Folklore aus dem Hinterkopf. Die französischen Impressionisten hingegen verbindet sie unauflösbar mit dem hellen, luftigen Klang der Querflöte.
Antje Rößler [18.05.2024]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Gabriel Fauré | ||
1 | Berceuse op. 16 | 00:02:48 |
2 | Pavane op. 50 | 00:05:04 |
3 | Automne op. 18 Nr. 3 | 00:02:36 |
4 | Sicilienne op. 78 | 00:03:24 |
5 | Après un rêve op. 7 Nr. 1 | 00:03:00 |
Maurice Ravel | ||
6 | Chanson de la mariée | 00:01:25 |
7 | Là-bas, vers l'église | 00:01:22 |
8 | Quel galant m'est comparable | 00:00:47 |
9 | Chanson des cuielleuses de lentisques | 00:02:55 |
10 | Tout gai! | 00:00:59 |
11 | Pavane pour une infante défunte | 00:05:39 |
Claude Debussy | ||
12 | Arabesque Nr. 1 E-Dur L 74/1 | 00:04:33 |
13 | Nuit d'étoiles L 4 (Text: Théodore de Banville) – Allegro | 00:02:56 |
14 | Pour invoquer Pan, dieu du vent L 131 Nr. 1 (aus: Six épigraphes antiques) | 00:02:30 |
15 | Syrinx L 129 | 00:03:10 |
16 | Rêverie L 76 – Andantino sans lenteur | 00:03:37 |
17 | III. Clair de lune (aus: Suite bergamasque L 82) | 00:04:25 |
18 | Petite Suite L 65 | 00:02:18 |
Interpreten der Einspielung
- Beau Soir Trio (Trio)