Beethovenfest Bonn startet ins Eröffnungswochenende
Festivalmotto »Miteinander« aus Ausdruck der Teilhabe und Partizipation
Vor 75 Jahren wurde in Bonn das Grundgesetz unterzeichnet und die Basis für ein demokratisches Miteinander gelegt. Eine gesellschaftliche Übereinkunft, die lange Zeit nicht in Frage gestellt wurde. Mehr denn je möchte das Beethovenfest Bonn in diesem Jahr diese Basis unseres Zusammenlebens ins kollektive Bewusstsein rufen und Gemeinschaft stiften. Das Festival widmet sich 2024 unter dem Motto »Miteinander« der Teilhabe und Partizipation aller Menschen an einem klassischen Musikfestival, das musikalisch und gesellschaftlich inklusiv denkt.
Das Eröffnungswochenende
Heute führt Philosophiestar Markus Gabriel seine Gedanken zum Festivalmotto »Miteinander« im Eröffnungsvortrag aus (Livestream auf beethovenfest.de), bevor am Abend das feierliche Eröffnungskonzert in der Bonner Oper mit dem Ensemble Resonanz, Luisa Neubauers »Rede in Es-Dur«, Giorgi Gigashvili und der Kammerakademie Potsdam mit Beethovens fünfter Sinfonie folgt. Erstmals findet parallel zum Eröffnungskonzert ein Open Air auf dem Münsterplatz statt: Headliner ist die Marchingband MEUTE, die ab 20.30 Uhr mit einem Konzertset feinsten Techno auf akustischen Instrumenten vor tausenden Besucher:innen spielt. Das Münsterplatz Open Air beginnt mit der Kammerakademie Potsdam um 19.15 Uhr und wird ermöglicht durch die DHL Group – bei freiem Eintritt.
Livemusik in der Stadt
Bühne frei für Beethoven heißt es am Samstag (7.9.): Über 1.000 Musikschülerinnen und Musikschüler präsentieren Livemusik auf mehreren Bühnen in der Bonner Innenstadt. Neben fortlaufenden Aktionen für die ganze Familie laden um 12 Uhr das Bundesjugendorchester und der World Youth Choir zusammen mit Erika Colon alle Menschen auf dem Münsterplatz ein, die »Ode an die Freude« in Gebärdensprache zu lernen.
Im Anschluss findet um 13 Uhr im Kammermusiksaal des Beethoven-Hauses die Vernissage der Fotoausstellung Visible »An die Freude« statt. Fotografin Mariko Tagashira zeigt den japanischen Gebärdensprachchor White Hands Chorus Nippon bei der Interpretation der »Ode an die Freude«. Taktile Bilder laden dazu ein, die Fotos zu ertasten.
Tan Dun als Dirigent und Komponist
Am Abend dirigiert Tan Dun dann das Orchester mit dem Chor in der Oper und stellt Beethovens Neunter seine Auftragskomposition Nine. Ode to Compassion gegenüber (Livestream auf DW Classical Music).
Der Sonntag (8.9.) beginnt mit einer Klaviermatinee von Bach-Spezialist Piotr Anderszewski in der Aula der Universität. Residenzkünstlerin Isabelle Faust folgt mit einem Kammermusikprogramm um Beethoven und Brahms in der Kleinen Beethovenhalle, bevor René Jacobs das Eröffnungswochenende mit Beethovens Missa solemnis und dem B’Rock Orchestra mit der Zürcher Sing-Akademie beschließt.
Festivalzentrale an der Kreuzkirche
Die Festivalzentrale wird erstmals auf dem Vorplatz der Kreuzkirche in Bonn eingerichtet. Neben einem Rahmenprogramm, diversen Ausstellungen und Minikonzerten ist sie der zentrale Begegnungsort im Festival. Während der Öffnungszeiten (Di–So, 12–17 Uhr) gibt es dort zudem die Möglichkeit, Tickets und Beethovenfest-Souvenirs zu erwerben. Jeden Samstag wird es eine Live-Siebdruckstation geben, bei der mitgebrachte T-Shirts und Jutebeutel kostenfrei und nachhaltig mit den Festivalfarben bedruckt werden können. Gefördert wird die Festivalzentrale von der Internationalen Ludwig van Beethoven Stiftung.
Tickets über www.beethovenfest.de, telefonisch unter +49 (0)228 - 20 10 3 44 (Mo–Fr, 9–15 Uhr) sowie an den Abendkassen der Konzertlocations.