Semperoper Dresden: Premiere Richard Strauss’ „Intermezzo“
Hundert Jahre nach der Uraufführung kehrt das Werk nach Dresden zurück
Die im November 1924 im Dresdner Schauspielhaus uraufgeführte Richard Strauss-Oper Intermezzo gilt als eines der faszinierendsten Werke der Opernliteratur des frühen 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zu den großen, mythischen Dramen aus Strauss' vorherigem Schaffen steht in diesem autobiographisch geprägten musikalischen Konversationsstück ein in seinem historischen Kontext modernes Ehedrama im Zentrum der Handlung. Mit der Mischung aus Humor, emotionaler Intimität und musikalischer Raffinesse nimmt Intermezzo in Strauss’ Œuvre eine außerordentliche Stellung ein.
Musikalisches Konversationsstück
Für die Semperoper Dresden blickt der Berliner Filmemacher, Regisseur, Podcaster und Opernenthusiast Axel Ranisch mit gewohnt liebenswürdigem Humor den Protagonisten dieser bürgerlichen Komödie ins Herz. Gemeinsam mit Bühnenbildnerin Saskia Wunsch und Videokünstler Falko Herold versetzt er den historischen Dresdner Uraufführungsabend in die Semperoper, wo dem Publikum das „Ehedrama Storch“ beziehungsweise „Strauss“ aus verschiedenen Perspektiven geboten wird. Maria Bengtsson und Christoph Pohl interpretieren die Partien der vermeintlich betrogenen und betrügenden Ehepartner, in deren Eheleben James Ley als unbegabter Schürzenjäger einen finanziellen Fuß zu fassen wagt.
Komplexe Partitur
Musikalisch ist Intermezzo ein Meisterwerk der orchestralen Malerei. Wie in den meisten Strauss-Werken glänzt auch dieses Werk durch raffinierte und komplexe Orchestrierung. Strauss’ detailreiche Partitur spiegelt die psychologischen Nuancen der Charaktere sinnreich wider und kombiniert die lebendigen Dialoge des von ihm selbst verfassten Librettos mit sinfonischen Zwischenspielen. Die Orchesterpassagen, die die Szenen verbinden – die eigentlichen "Intermezzi" – sind musikalische Glanzlichter, welche die inneren Gefühlswelten der Figuren in Klangbilder übersetzen. Die Sächsische Staatskapelle entfaltet die Strauss’sche Komposition unter der Musikalischen Leitung des österreichischen Dirigenten, Pianisten und Komponisten Patrick Hahn, der am Premierenabend sein Semperoper-Debüt gibt.
Richard Strauss: Intermezzo
Premiere am Freitag, 1. November 2024, 19 Uhr in der Semperoper
Weitere Vorstellungen am 4., 8., 21. und 24. November sowie 4. und 9. Dezember 2024
Mit Maria Bengtsson, Christoph Pohl, KS Ute Selbig, James Ley, u.a. sowie der Schauspieler Erik Brünner und die Schauspielerin Katharina Pittelkow als Richard und Pauline Strauss
Die Sächsische Staatskapelle Dresden spielt unter der Musikalischen Leitung von Patrick Hahn.