Als der Verfasser der Musik zu Filmklassikern wie La Strada (Federico Fellini), Der Leopoard (Luchino Visconti), Romeo und Julia (Franco Zefirelli), Der Pate (Francis Ford Coppola) oder Tod auf dem Nil (John Guillermin) ist der italienische Komponist Nino Rota weltweit bekannt und berühmt. Er hat insgesamt zu etwa 150 Filmen die Musik beigesteuert, davon schon allein die Musik zu sämtlichen Filmen von Federico Fellini. Für seine Filmmusik erhielt er auch einen Oscar, einen Golden Globe und einen Grammy Award. Dagegen ist sein klassisches Gesamtwerk kaum beachtet und wenig bekannt. Immerhin aber hat Rota zehn Opern, 23 Ballett- und Bühnenkompositionen, drei Sinfonien, drei Klavierkonzerte, drei Violoncellokonzerte, ein Kontrabasskonzert (Divertimento Concertante, 1973), ein Posaunenkonzert, ein Fagottkonzert, ein Harfenkonzert, ein Konzert für Streicher sowie Chorwerke, Kammermusik und Werke für Klavier geschrieben. Rotas musikalische Begabung zeigte sich schon im Kindesalter. Er wurde am 3. Dezember 1911 in Mailand als Sohn eines Pianisten geboren und verfasste bereits im Alter von acht Jahren seine ersten Kompositionen. Mit zwölf Jahren durfte er das Studium am Mailänder Konservatorium beginnen, nach dem Abschluss setzte er sein Studium in Rom bei Alfredo Casella fort und beendete das Studium 1930 am Conservatorio di Santa Cecilia in Rom. Weitere zwei Jahre verbrachte er am Curtis Institute in Philadelphia und lernte dabei nicht nur die Musik George Gershwins kennen sondern entdeckte auch die großen Hollywood-Filme für sich. Nach seiner Rückkehr nach Italien absolvierte er ein weiteres Studium in Literaturwissenschaft an der Universität Mailand, das er 1939 mit einem Diplom abschloss. 1939 erhielt Rota eine Professur für Harmonielehre und Komposition am Konservatorium Niccolò Paccinni in Bari, bevor er als Direktor 1950 die Leitung des Konservatoriums übernahm. Ab den 50er Jahren begann er, auch als Filmkomponist bekannt zu werden. Zu Weltruhm gelangte er spätestens 1954 mit seiner Filmmusik zu Federico Fellinis Film La Strada – Das Lied der Straße. Seitdem arbeitete er mit den bekanntestes Filmregisseuren seiner Zeit zusammen. Nino (Giovanni) Rota starb vor 40 Jahren, am 10. April 1979, in Rom im Alter von 67 Jahren.
Tabellarische Biographie
3.12.1911 | geboren in Mailand. Die Mutter war Pianistin und die Tochter eines Komponisten. |
1923 | Der Zwölfjährige gilt als musikalisches Wunderkind und nimmt ein Kompostionsstudium bei I. Pizzetti am Mailänder Konservatorium auf. |
1926 | Fortführung der Studien an der Accademia die Santa Cecilia in Rom bei A. Casella. |
1929 | Abschluß der Studien mit Diplom. |
1931-1932 | Auf Anraten von Arturo Toscanini, Studium am Curtis Institute in Philadelphia bei R. Scalero und Dirigieren bei Fritz Reiner. Bekanntschaft mit Aaron Copland. |
1939 | Lehrauftrag am Konservatorium in Bari. |
1950-1977 | Direktor des Konservatoriums von Bari. |
1952 | Beginn der Zusammenarbeit mit Fedrico Fellini. |
1954 | Filmmusik zu La Strada. |
1963-1965 | Komposition von Aladdin und die Wunderlampe, lyrische Fabel in drei Akten. |
1972 | Filmmusik zu Der Pate, Teil I, Violoncellokonzert Nr. 1 |
1974 | Filmmusik zu Der Pate, Teil II. |
1978 | Filmmusik zu Tod auf dem Nil. |
10.4.1979 | gestorben in Rom. Neben der Filmmusik, die ihn in aller Welt berühmt machte, umfaßt sein Werk 10 Opern, 23 Ballett- und Bühnenkompositionen, 3 Sinfonien, Kammermusik und Chorwerke. |