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Ruth Zechlin

dt. Komponistin und Organistin

Biographie

Vor 90 Jahren, am 22. Juni 2016, ist die deutsche Komponistin und Organistin Ruth Zechlin in Großhartmannsdorf bei Freiberg in Sachsen geboren. Sie wuchs in einer musikalischen Lehrerfamilie auf und schrieb mit sieben Jahren ihre erste Komposition. 1943 machte sie das Abitur und studierte danach an der Musikhochschule in Leipzig. 1945 wurde sie stellvertretende Organistin an der Nikolaikirche Leipzig. Im Jahr 1950 legte sie das Staatsexamen an der Hochschule ab und erhielt sofort eine Anstellung als Dozentin für Tonsatz. Wenig später wurde sie Dozentin für Harmonielehre, Kontrapunkt, Formenlehre und Musikkunde an der neu gegründeten Musikhochschule in Ostberlin. Ende der 1950er-Jahre machte sie mit ersten Kompositionen auf sich aufmerksam. 1969 erhielt sie eine Professur für Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und wurde auch als Cembalistin immer bekannter. Nach der Wende wurde Ruth Zechlin im Frühjahr 1990 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, wenige Monate später Vizepräsidentin der Akademie. Sie behielt dieses Amt bis 1993. bis sie nach Bayern zog. In ihrer neuen Heimat schrieb Ruth Zechlin viel "Kirchenmusikalisches" für den praktischen Gebrauch in Gottesdiensten, gab Cembalo-Konzerte und spielte Orgel. Sie starb am 4. August 2007 nach langer Krankheit in München. Sie hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, so u.a. 1997 das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland und 2001 den Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.

Tabellarische Biographie

22.6.1926geboren in Großhartmannsdorf (Deutschland)
1928Übersiedlung nach Leipzig.
1931Erster Klavierunterricht
1933Erste Komposition
1943-1945 und 1946-1949Studium an der Hochschule für Musik Leipzig bei Joh. Nep. David und Wilhelm Weismann (Tonsatz), Anton Rohden und Rudolf Fischer (Klavier) und bei Karl Straube und Günter Ramin (Kirchenmusik und Orgel).
1949Staatsexamen an der Hochschule für Musik Leipzig.
1950Dozentin für Tonsatz an der Deutschen Hochschule für Musik Berlin (Komposition, Tonsatz, Kontrapunkt, Formenlehre, Gehörbildung, Cembalo)
1951Heirat mit dem Konzertpianisten Dieter Zechlin.
1954Geburt der Tochter Claudia.
1955Silbermedaille der Weltfestspiele in Moskau für die Sonatine für Flöte und Klavier.
1962Goethepreis der Stadt Berlin.
1965Kunstpreis der DDR.
1968Hanns-Eisler-Preis für Komposition für Gedanken über ein Klavierstück von Prokofjew für Klavier und Kammerensemble. Kritikerpreis der Stadt Berlin für Reineke Fuchs, Oper für Schauspieler.
1969Professur für Komposition an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin.
1970Wahl in die Akademie der Künste der DDR, Leitung einer Meisterklasse für Komposition.
1972Ehescheidung.
1975Nationalpreis der DDR für Orgelkonzert I.
1982Nationalpreis der DDR für die Orchesterwerke.
1986Emeritierung.
Seit 1990Mitglied im Deutschen Musikrat.
1990-1993Vizepräsidentin der Akademie der Künste von Berlin.
1991Übersiedlung nach Bayern.
1996Künstlerinnenpreis der Stadt Heidelberg.
Seit 1997Mitglied der Freien Akademie der Künste Mannheim.
1997Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.
Seit 1998Ehrenmitglied im Deutschen Musikrat.
2001Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst.
4. August 2007Gestorben in München.

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