Dass Nico Dostal Operetten- und Filmkomponist werden würde, war ursprünglich nicht zu erwarten. Am 27. November 1895 in Korneuburg in Österreich geboren, studierte er auf Wunsch seines Vaters zuerst Rechtswissenschaften an der Universität in Wien. Die Musik lag ihm letztlich allerdings näher als die Juristerei – immerhin war sein Großvater Militärkapellmeister und sein Onkel Hermann Dostal Komponist. Als Nico sich der Musik zuwandte, begann er seine musikalische Ausbildung bei Prof. Vinzenz Goller an der Akademie für Kirchenmusik in Klosterneuburg. 1913 reüssierte er in Ebelsberg bei Linz mit der Aufführung seiner „Großen Messe“ in D-Dur. Nach dem Ersten Weltkrieg fand Dostal durch Anstellungen als Theaterkapellmeister zwischen 1919 und 1924 in Innsbruck, St. Pölten, Wien, Czernowitz und Salzburg den Weg zur „leichteren Muse“. 1924 ging er nach Berlin und wandte sich dort ganz der Unterhaltungsmusik zu. Als freiberuflicher Arrangeur arbeitete er für Komponisten wie Oskar Straus, Franz Lehár, Walter Kollo, Paul Abraham und Robert Stolz. Über Tanzschlager wie Es wird in hundert Jahren wieder so ein Frühling sein – seinen ersten großen Erfolg 1932 – und Filmmusiken (Kaiserwalzer) kam er zur Operette. Mit der Uraufführung seiner zweiten Operette Clivia am 23. Dezember 1933 im Berliner Theater am Nollendorfplatz gelang ihm der Durchbruch als Operettenkomponist. Diese Operette wurde allein in Berlin über 250 mal aufgeführt. Insgesamt hat Nico Dostal 24 Operetten komponiert, zu den bis heute bekanntesten zählen Die Vielgeliebte (1933), Monika (1937), Die ungarische Hochzeit (1939), Die Flucht ins Glück (1940), Zirkusblut (1950) oder Doktor Eisenbart (1952). Daneben schrieb Nico Dostal auch zahlreiche Filmmusiken, Suiten sowie Kirchenmusik. Er starb am 27. Oktober 1981 in Salzburg.