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Lisa della Casa

Schweizer Sängerin, Sopran

Biographie

„Die Kleine wird meine Arabella“ sagte Richard Strauss, als er Lisa Della Casa 1947 bei den Salzburger Festspielen als Zdenka in seiner Oper Arabella hörte. Sie wurde tatsächlich die bis heute unerreichte Idealbesetzung dieser Rolle, wie dies auch ihre Konkurrentinnen neidlos und bewundernd anerkannten. Bis 1974, als sie viel zu früh wegen einer schweren Erkrankung ihrer Tochter ihre Karriere beendete, hatte sie sich als maßstabsetzende Strauss- und Mozart-Interpretin einen Namen gemacht und die großen Opernhäuser der Welt erobert. Schon früh war die Begeisterung für Oper und Schauspiel in ihr geweckt worden. Ihr Vater, ein Augenarzt, der die Oper und das Theater liebte und als Laienspieler selbst auf der Bühne stand, nahm sie bereits als kleines Mädchen mit ins Theater. Das Erlebnis einer Salome-Aufführung und ganz besonders der Schleiertanz beeindruckten sie so sehr, dass sie ebenfalls Sängerin werden wollte. Sie studierte Gesang in Zürich bei Margarete Haeser und debütierte 1941 in Solothurn-Biel als Cho-Cho-San in Puccinis Madama Butterfly. 1943 gab sie ihr Debüt am Stadttheater Zürich und war bis 1950 Mitglied des Ensembles. Ihre internationale Karriere begann mit dem Debüt bei den Salzburger Festspielen 1947. Sie wurde Mitglied der Wiener Staatsoper, war von 1953 bis 1968 Mitglied der Metropolitan Opera in New York und ständiger Gast bei der Bayerischen Staatsoper in München sowie bei den Salzburger Festspielen. 1951 trat sie in Glyndebourne als Gräfin in Mozarts Le nozze di Figaro auf und ein Jahr später ein einziges Mal bei den Bayreuther Festspielen, hier in der Rolle der Eva in Die Meistersinger von Nürnberg. Mit ihrem Erscheinungsbild, ihrem Auftreten und ihrem silbrigen Timbre war Lisa Della Casa eine der herausragenden Sopranistinnen ihrer Zeit und darüber hinaus. Ihr Repertoire umfasste etwa 60 Rollen, wobei sie als eine der wenigen ihres Fachs alle drei weiblichen Rollen im Rosenkavalier sang. Von ihrer Paraderolle als Arabella existieren zwei Gesamtaufnahmen, eine zusammen mit George London unter Sir Georg Solti, die andere zusammen mit Dietrich Fischer-Dieskau unter Joseph Keilberth. Lisa Della Casa war Kammersängerin der Staatsoper München sowie Kammersängerin und Ehrenmitglied der Staatsoper Wien. 1959 wurde sie in Paris zur besten Sängerin des Jahres gekürt. Darüber hinaus erhielt sie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse, die Goldene Medaille der Stadt Wien, den Hans Reinhart-Ring und die Golden Oper Medal. Sie starb am 10. Dezember 2012 in Münsterlingen im Alter von 93 Jahren. Heute vor genau hundert Jahren, am 2. Februar 1919, wurde Lisa Della Casa in Burgdorf bei Bern geboren.

Tabellarische Biographie

1919geboren in Burgdorf bei Bern; Studium in Zürich bei Margarete Haeser.
1941Debüt als Cho-Cho-San in Puccinis Madame Butterfly.
1942-1950Mitglied des Züricher Stadttheaters. Dort singt sie u.a. Serena (Porgy and Bess), Pamina (Zauberflöte), Gilda (Rigoletto).
1947Mitglieder des Ensembles der Wiener Staatsoper, Zdenka (Araballa) bei den Salzburger Festspielen.
1951Debüt in Glyndebourne als Gräfin (Le Nozze di Figaro).
1952Debüt in Bayreuth als Eva (Meistersinger).
1953Met-Debüt in New York. Die großen Strauss- und Mozart-Partien machen sie zu einer international gefragten Sängerin, sie gilt als weltbeste Arabella. In der UA von Gottfried von Einems Der Prozess singt sie alle drei weiblichen Rollen.
1969Auszeichnung mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse.
1974Nach vielen Jahren des Erfolges verabschiedet sich Lisa della Casa auf dem Höhepunkt ihres Könnens von der Konzert- und Opernbühne.
1987Ernennung zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Insgesamt hat sie allein an diesem Haus 411 Vorstellungen in 27 Partien gesungen.
2009Anlässlich des 90. Geburtstags der Sängerin erscheint in der Reihe "Wiener Staatsoper live" bei Orfeo eine CD mit Live-Mitschnitten aus den Jahren 1955-1971.
2012Tod der Künstlerin am 10. Dezember im Alter von 94 Jahren in Münsterlinen am Bodensee.

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