1943 | geboren in Brünn. Das musikalische Talent des Jungen wurde früh entdeckt und gefördert. |
1950 | Die Ausbildung zum Pianisten begann 1950 an der Musikschule von Napajedla, wo seine Familie damals lebte. Die zunächst mäßigen Erfolge im Klavierspiel erfuhren
dank der Begegnung mit Prof. Václav Lanka eine Wendung. Er erfand eine Studienmethode, die schon bald erste Erfolge zeitigte.
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1955-1960 | Seine außergewöhnlichen Fähigkeiten blieben der Regierung der damaligen Tschechoslowakei nicht verborgen. Man nahm den begabten zwölfeinhalbjährigen Jungen von der regulären Schule und schickte ihn auf das Konservatorium und
schließlich nach Bratislava, wo der damals siebzehnjährige in die Akademie der
Künste aufgenommen wurde und sein Studium mit Auszeichnung absolvierte. |
1965-1970 | Die darauffolgende ehrenvolle Ernennung zum Staatssolisten war die logische Konsequenz der Einschätzung des jungen Pianisten als willkommenes Aushängeschild der damaligen Tschechoslowakischen Sozialistischen Republik. Die renommierte Position garantierte Josef Bulva nicht nur die Möglichkeit einer konzentrierten
Weiterentwicklung, sondern schenkte ihm auch die Chance zum regelmäßigen Konzertieren, woraus seine Podiumssicherheit resultiert. |
1971-1980 | Seine Karriere wurde 1971 durch einen schweren Unfall abrupt unterbrochen, dem ein fast einjähriger Krankenhausaufenthalt folgte. Wieder genesen, nutzte er 1972
seine erste Auslandstournee zur Emigration. Er wurde Staatsbürger des Großherzogtums Luxemburg und fand parallel in München seine zweite Heimat. Von
hier aus öffneten sich Josef Bulva die internationalen Konzertsäle sowie Rundfunk- und Schallplattenstudios (Teldec, Orfeo, Madacy, RCA).
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1996-2008 | Im März 1996 stürzte Josef Bulva auf einer eisglatten Straße und verletzte dabei seine linke Hand auf einer Glasscherbe so stark, dass seine Karriere als beendet galt. An seine - zunächst beendete - Konzerttätigkeit erinnern seine Schallplatteneinspielungen, aus denen die wichtigsten im repräsentativen Buch-CD-Set „The Art of Josef Bulva“ neu veröffentlicht wurden (Amazon).
Josef Bulva zog sich nach Monaco zurück, wo er sich einen neuen Lebensinhalt aufzubauen begann. Doch wie vielseitig und erfolgreich die neuen Aktivitäten auch immer waren, sie schafften es nicht, seine Begabung und seinen Willen, ein Klaviervirtuose zu sein definitiv auszulöschen. In vollkommener Geheimhaltung, mit
eisernem Willen und jener Disziplin, die ihn schon als Kind auszeichnete, begann er
an der Wiederherstellung der Spielfähigkeit seiner linken Hand zu arbeiten.
Nach exzellenter chirurgischer Behandlung und einer enormen Rekonvaleszenzleistung unter Anleitung von Prof. Beat Simmen, Zürich, erkämpfte er sich seine alte Virtuosität zurück. |
2009 | Nach 14 Jahren Konzertabstinenz, im Winter 2009, entschied sich Josef Bulva zur
Rückkehr aufs Podium sowie in die Tonstudios und nahm damit sein lebenslanges
Ringen um die Verwirklichung seiner Ideen zur Gestaltung des Klavierklanges wieder auf.
Der SWR hat einen Film über Bulva gedreht, der unter dem Titel „Das große Comeback – Josef Bulvas Weg zurück ins Rampenlicht“ am 17.04.2011 in der ARD ausgestrahlt wurde. Die Fernsehsender 3sat, BR, NDR und WDR strahlten Portraits
über ihn aus.
Im
März
2012 erschien eine weitere CD bei RCA, für die Josef Bulva eine Auswahl von Chopins berühmtesten Werken eingespielt hat.
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2010 | Im Oktober Comeback-Tournee mit Konzerten in Pasau, Augsburg, München (Prinzregententheater), Hamburg und in der Berliner Philharmonie (28.10.). Auf dem Programm Klaviersonaten von Chopin (Grande Polonaise brillante), Beethoven (Waldsteinsonate) und Bohuslav Martinus erste Sonate für Klavier. |
2014 | Konzert beim Beethovenfest Bonn (Beethoven, Chopin, Szymanowski). |
2017 | Konzert im Januar in Leipzig mit Beethovens Waldstein-Sonate, Liszts h-Moll-Sonate und Martinus Klaviersonate. |
2019 | Am 2. Februar Konzert in der Allerheiligen Hofkirche München mit Klaviersonaten von Beethoven (Sonaten Nr. 24 Fis-Dur und Nr. 27 e-moll), Chopin (Sonate Nr. 2 b-moll) und Alexander Skrjabin (Sonate Nr. 3 fis-moll). |
2020 | Am 15.5. VÖ einer neuen CD bei RCA mit Klaviersonaten von Beethoven (op. 78 und op. 90), Alexander Skrjabin (Sonate Nr. 3) und Bohuslav Martinu (erste Klaviersonate), also dem Repertoire, das der Pianist in den letzten Jahren viel in Konzerten gespielt hat. |