Der Komponist Wilfried Hiller feiert 2021 seinen 80. Geburtstag: er wurde am 15. März 1941 im schwäbischen Weißenhorn geboren. Nach einem Klavierstudium am Augsburger Konservatorium arbeitete er zunächst als Organist und Ballettrepetitor und studierte dann an der Münchner Musikhochschule Komposition, Opernregie, Schlagzeug sowie Musiktheorie. Ab 1967 war Hiller Schlagzeuger u.a. an der Bayerischen Staatsoper und am Gärtnerplatztheater. 1968 gründete er die Konzertreihe »musik unserer zeit«. 1971 bis 2005 war er Musikredakteur beim Bayerischen Rundfunk, 1989 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und 1993 Kompositionslehrer am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium. Jörg Widmann war hier einer seiner ersten Schüler. Die Bekanntschaft mit Karl Amadeus Hartmann und Carl Orff waren für seine kompositorische Arbeit wegweisend. Mit Carl Orff arbeitete Hiller bis zu dessen Tod 1982 eng zusammen. Die Begegnung mit Michael Ende in der Villa Massimo in Rom 1978 war der Beginn einer langdauernden, fruchtbaren künstlerische Zusammenarbeit und gab ihm wichtige künstlerische Impulse. Es entstanden Stücke wie Vier musikalische Fabeln, Der Goggolori, Der Rattenfänger und Das Traumfresserchen, die meistgespielte deutschsprachige Oper der Nachkriegszeit. Wilfried Hiller wurde mit zahlreichen Preisen und internationalen Stipendien ausgezeichnet. 2005–2008 war er Präsident des Bayerischen Musikrats, 2009–2012 künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche in Nürnberg. Er ist Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung und Präsident der deutschen Jean-Sibelius-Gesellschaft.
Tabellarische Biographie
15.3.1941 | geboren in Weißenborn (Schwaben). Klavierstudium bei Wilhelm Heckmann am Augsburger Konservatorium ( ab 1956). |
1963 | Studium an der Münchner Musikhochschule (Kompostition bei Günther Bialas, Musiktheorie bei Hermann Pfrogner, Opernregie bei Heinz Arnold, Schlagzeug und Pauke bei Ludwig Porth und Hanns Hölzl. |
ab 1967 | Schlagzeuger in verschiedenen Orchestern, u.a. im Orchester des Staatstheater am Gärtnerplatz und beim Bayerischen Staatsorchester. |
1968 | Gründung der Konzertreihe "musik unserer zeit". Im selben Jahr Bekanntschaft mit Carl Orff, als dessen Schüler er bis zu dessen Tod eng zusammenarbeitet. Auszeichnung mit dem Richard-Strauss-Preis der Stadt München. |
1971 | Seit 1971 ist Hiller als Musikredakteur beim Bayer. Rundfunk tätig. Im selben Jahr erhielt er den Förderpreis für Musik der Stadt München. |
1978 | Bekanntschaft mit Michael Ende, der Beginn einer fruchtbaren künstlerischen Zusammenarbeit und engen Freundschaft, die bis zum Tod Endes im Jahre 1995 andauerte und zu einer Reihe erfolgreicher Werk führte Die zerstreute Brillenschlange, Vier musikalische Fabeln, Der Goggolori, Das Traumfresserchen und Der Rattenfänger. |
1989 | Ernennung zum Mitglied der Bayerischen Akademie der Künste. |
1991 | Lehrauftrag an der Münchner Musikhochschule. |
1993 | Kompositionslehrer am Richard-Strauss-Konservatorium. |
ab 1997 | Zusammenarbeit mit Rudolf Herfurtner (Die Waldkinder, Eduard auf dem Seil, Pinocchio).Auszeichnung mit dem Egk-Preis der Stadt Donauwörth. |
2000 | Als Auftragswerk des Deutschen Pavillions auf der EXPO 2000 in Hannover entsteht die Schauspielmusik zu dem Puppenspiel Der Geigenseppel. |
2004 | UA der Oper Wolkenstein, ein Minnesang im März am Nürnberger Stadttheater. Komposition eines Oratoriums über den hl. Augustinus, den großen Kirchenlehrer des christlichen Altertums, der 430 nach Christus in Hippo Regius im heutigen Algerien starb, daher auch Augustinus von Hippo genannt wird. Das Libretto schreibt Winfried Böhm von der Universität Augsburg, die UA sol in der Karwoche 2005 in der Münchner Lukaskirche stattfinden. Auftraggeber sind die Stiftung Augustinum und die Augustiner Brauerei. |
2005 | Am 19. März 2005 UA der Kirchenoper in sieben Bildern Augustinus - Ein klingendes Mosaik in der St.-Lukas-Kirche, München, mit Regina Klepper (Monnica), Ruth Ohlmann (Stella), Dominik Manz (Adeodatus, Sohn des Augustinus), den Singphonikern und dem Lukaschor unter der Leitung von Gerd Kötter. Von 2005 bis 2008 war Wilfried Hiller Präsident des Bayerischen Musikrats. |
2008 | Vorsitzender der Carl-Orff-Stiftung. |
2009 | Künstlerischer Leiter der Internationalen Orgelwoche Nürnberg (ION). |
2010 | Die Bayerische Akademie der Schönen Künste vergibt am Montag, 18. Oktober 2010, 19 Uhr, die mit 5.000,-- Euro dotierte und von der Friedrich-Baur-Stiftung finanzierte Wilhelm-Hausenstein-Ehrung für Verdienste um kulturelle Vermittlung an Wilfried Hiller. |