Am 23. Juli 2018 feierte der Pianist, Dirigent und Dozent Leon Fleisher seinen 90. Geburtstag. Aus diesem Anlass wurde er schon im Vorfeld von zahlreichen amerikanischen Orchestern, der Carnegie Hall und dem Ravinia Festival zu Konzerten eingelanden, an denen auch einige seiner ehemaligen Schüler teilnahmen. Fleisher, der 1928 in San Francisco geboren wurde und ersten Klavierunterricht im Alter von vier Jahren erhielt, studierte u.a. bei Arthur Schnabel und gewann 1952 als erster Armerikaner den Reine Elisabeth Wettbewerb in Brüssel. Tourneen durch Europa und Nordamerika schlossen sich an diesen Erfolg an und bereits 1959 wurde er vom Peabody Konservatorium in Baltimore zu Professor ernannt. Seine internationale Karriere wurde in den folgenden Jahrzehnten durch eine Lähmung der rechten Hand stark beeinträchtigt, Unterricht und Dirigate wurden zum Schwerpunkt seiner Arbeit. Es dauert fast 40 Jahre, bis in den 90er Jahren eine neue Behandlung mit Botox erfolgreich war und Leon Fleisher die Möglichkeit gab, auf das Konzertpodium zurück zu kommen. 2003 gab er sein Comeback in der New Yorker Carnegie Hall und ist seitdem auch vielfach in Deutschland aufgetreten, u.a. beim Klavierfestival Ruhr, beim Kammerorchester Stuttgart, bei der Kammerphilharmonie Amadé in Essen und mit dem Signum Quartett im Schumann-Saal in Düsseldorf. Seine frühen Columbia Aufnahmen mit dem Cleveland Orchestra unter der Leitung von George Szell wurden zum Teil von Sony Classical wiederveröffentlicht.
Tabellarische Biographie
23.7.1928 | geboren in San Francisco (USA). |
1935 | Seit dem vierten Lebensjahr Klavierunterricht. Debüt 1935 in San Francisco. Schüler von Artur Schnabel. |
1952 | Als erster Amerikaner Gewinner des Concours international Reine Elisabeth in Brüssel. |
1959 | Professor am Peabody Konservatorium in Baltimore. |
1965 | Berufung zu Direktor der Walter Naumburg Foundation. Eine Lämung der rechten Hand schränkt seine Konzerttätigkeit erheblich ein. |
1974-1977 | Chefdirigent des Baltimore Symphony Orchestra. |
1986 | Ernennung zum künstlerischen Direktor des Tanglewood Music Center. Unterricht am Curtis Institute of Music. |
2003 | Comeback als Pianist in der Carnegie Hall New York. |
2005 | Konzert in der Stuttgarter Liederhalle. |
2018 | 90. Geburtstag des Pianisten. |
2020 | Am 2. August stirbt Leon Fleisher in Baltimore an einer Krebserkrankung. Sein Vermächtnis als Pianist ist auf zahlreichen Tonträgern dokumentiert. |