Der Tenor Nicolai Gedda, geboren am 11. Juli 1925 in Stockholm, feierte 2015 seinen neunzigsten Geburtstag. Er sang im Laufe seiner langen und eindrucksvollen Karriere an allen großen Opernhäusern der Welt. Sein Repertoire umfasste mehr als 60 Rollen, wobei er sich nie auf ein bestimmtes Fach festlegen ließ. Als Mozart-Sänger überzeugte er ebenso wie in italienischen, französischen oder russischen Partien. An der New Yorker Met war er an der Uraufführung von Samuel Barbers Oper Vanessa beteiligt, und sang dort in 24 Spielzeiten 28 verschiedene Partien in 289 Vorstellungen. Auch bei den Salzburger Festspielen war er regelmäßig zu hören, u.a. bei der Europäischen Erstaufführung von Rolf Liebermanns Schule der Frauen. Auch als Konzert-, Oratorien- und Liedsänger hat er sich einen Namen gemacht.
Tabellarische Biographie
1925 | geboren am 11.7. in Stockholm, verbrachte seine Kindheit in Leipzig, wo sein Vater Kantor der russisch-orthodoxen Gemeinde war. Gesangsausbildung und Bühnendebüt in Stockholm. |
1952 | Bühnendebüt an der Königlichen Oper von Stockholm als Chapelou in Der Postillion von Lonjumeau. |
1953 | Scala-Debüt als Don Ottavio (Don Giovanni). |
1954 | Belmonte (Entführung aus dem Serail) in Aix-en-Provence. |
1955 | Debüt an der Covent Garden Opera als Herzog von Manuta in Verdis Rigoletto. |
1957 | Debüt mit Faust von Gounod an der New Yorker Met, an der Gedda in den folgenden 20 Jahrn regelmäßig auftritt. Insgesamt hat er an der Met in 24 Spielzeiten 28 Partien in 289 Vorstellungen gesungen. Im selben Jahr Debüt bei den Salzburger Festspielen als Belmonte (Entführung aus dem Serail). |
1958 | Am 15.1. singt Gedda bei der UA der Oper Vanessa von Samuel Barber die Partie des Anatol an der New Yorker Met. |
1959 | Mitwirkung an der UA von H. Sutermeisters Oper Der rote Stiefel in Stockholm. Im selben Fahr Ferrando in Mozarts Cosi fan tutte bei den Salzburger Festspielen. |
1961 | Große Konzert-Tournee durch die USA. |
1965 | Ernennung zum Schwedischen Hofsänger. |
1966 | Debüt als Wagner-Tenor mit Lohengrin in Stockholm. |
1968 | Titelpartie von Benvenuto Cellini von Berlioz an der Londoner Covent Garden Opera. Auszeichnung mit dem Orden "Litteris et artibus". |
1970 | Alfredo (La Traviata) in San Francisco und Chicago. |
1977 | Veröffentlichung seiner Autobiographie auf schwedisch (deutsche Übersetzung 1997 "Mein Leben- meine Kunst). |
1980 | Gastspiel am Bolschoi Theater Moskau. |
1985-1986 | An der Stockholmer Oper singt er die Titelpartie in Verdis Un Ballo in maschera. |
1997 | An der Londoner Covent Garden Opera singt er in Palestrina von Hans Pfitzner den Abdisu. Im Laufe seiner langen Karriere hat Nicolai Gedda eine Fülle von Schallplatten aufgenommen, darunter viele Operngesamtaufnahmen. |
2017 | Im Alter von 91 Jahren stirbt Gedda an seinem Wohnort in der Nähe von Lausanne. Seinem Wunsch entsprechend, wird die Todesnachricht erst vier Wochen später bekannt gegeben. |