Josef Krips, eine der führenden Dirigentenpersönlichkeiten vor und nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde am 8. April 1902 in Wien geboren. Als Schüler von Felix Weingartner assistierte er diesem 1821 bis 1824 als Korrepetitor und als Chorleiter an der Wiener Volksoper. Nach Zwischenstationen in Aussig und Dortmund wurde er 1926 zum Generalmusikdirektor in Karlsruhe ernannt. Ab 1933 war er wieder an der Wiener Volksoper als ständiger Dirigent tätig und unterrichtete ab 1935 auch an der Wiener Musikakademie. 1938 musste er nach dem Einmarsch der Natinalsozialisten Wien verlassen und erhielt bis 1945 sogar Berufsverbot, so dass er gezwungen war, als Gastdirigent im Ausland zu arbeiten. Direkt nach Kriegsende kehrte er jedoch zur Wiedereröffnung der Wiener Oper nach Wien zurück und wirkte ein Jahr später bei der Neugründung der Salzburger Festspiele mit. In den Jahren 1946 und 1947 leitete er das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker.Von 1950 bis 1954 war er Leiter des London Symphony Orchestra, danach ging er in die Vereinigten Staaten und war dort schließlich von 1963 bis 1970 Leiter des San Francisco Symphony Orchestra. Ab 1968 dirigierte er wieder regelmäßig an der Wiener Oper und trat 1970 bis 1973 die Nachfolge von Wolfgang Sawallisch an der Spitze der Wiener Symphoniker an, ohne dass er allerdings offiziell zum Leiter ernannt wurde. Sein letzter großer Erfolg, Anfang 1974, war eine Neuinszenierung von Così fan tutte an der Grand Opéra Paris. Josef Krips starb am 13. Oktober 1974 in Genf.
Tabellarische Biographie
1902 | geboren in Wien. Nach dem Schulabschluss Studium in Wien u.a bei Felix von Weingartner. |
1918-1921 | Als Geiger Mitglied im Orchester der Volksoper. |
1922-1924 | Assisten von Weingartner an er der Wiener Volksoper. |
1924-1925 | Erste Anstellung als Kapellmeister in Aussig. |
1925-1926 | Wechsel als Kapellmeister nach Dortmund. |
1926 | Ernennung zum GMD in Karlsruhe. |
1933 | Berufung als Dirigent an die Wiener Staatsoper. |
1935 | Unterricht an der Wiener Musikakademie. |
1938 | Aus politischen Gründen muss er Wien verlassen. |
1938-1939 | Leiter der Belgrader Philharmoniker und der dortigen Oper. |
1939-1945 | Das nationalsozialistische Regime belegt ihn mit Berufsverbot, weswegen er in diesen Jahren nur Gastdirigate geben kann. |
1945 | Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper. |
1946 | Beteiligung an der Neugründung der Salzburger Festspiele. |
1959-1954 | Chefdirigent des London Symphony Orchestra. |
1954-1963 | Chefdirigent des Buffalo Symphony Orchestra. |
1963-1970 | Künstlerischer Leiter des San Francisco Symphony Orchestra. |
ab 1965 | Regelmäßige Gastdirigate an der Wiener Staatsoper. |
1970-1973 | Nachfolger von Wolfgang Sawallisch bei den Wiener Symphoniker, ohne jedoch zu deren Chefdrigent ernannt zu werden. |
1974 | Krips stirbt am 13.10.1974 in Genf. |