Ein herzlicher Glückwunsch zum 80. Geburtstag an Leo Nucci! Der italienische Bariton wurde am 16. April 1942 in Castiglione dei Pepoli bei Bologna geboren. Er machte zunächst eine Schlosserlehre, nahm aber währenddessen schon Gesangsunterricht, erst bei Mario Bigazzi in Bologna, dann bei Giuseppe Marchese in Mailand. Unter dessen Obhut gewann er 1967 den renommierten Gesangswettbewerb in Spoleto und durfte daraufhin dort sein Solodebüt als Figaro in Rossinis Il Barbiere di Siviglia geben. Dennoch verfolgte er zunächst nicht die Sololaufbahn weiter, sondern wurde für sieben Jahre Mitglied im Chor der Mailänder Scala. Während dieser Zeit nahm er weiterhin privat Gesangsunterricht bei Ottoviano Bizzani in Mailand und gewann 1973 beim Councours de Vercelli einen weiteren Gesangswettbewerb. Es folgte sein zweites Solistendebüt, diesmal in der Titelrolle in Verdis Rigoletto. Daraufhin entschied er sich für die Solistenlaufbahn. Ab 1975 trat er an den meisten italienischen Bühnen auf und erhielt 1976 eine Einladung der Mailänder Scala zum Debüt als Figaro. 1977 sang er erstmals in der Arena von Verona, ein Jahr später am Royal Opera House Covent Garden London und schließlich an der Münchner Staatsoper, der Berliner Staatsoper, der Wiener Staatsoper und an der New Yorker Metropolitan Opera. Seitdem ist er ein weltweit gefragter Solist mit einem Repertoire von über 45 Rollen. Allein die Rolle des Rigoletto hat Nucci über 400 mal gesungen. Noch im Januar 2016 trat er an der Mailänder Scala als Rigoletto auf. Er arbeitete mit fast allen bedeutenden Dirigenten und Gesangskollegen zusammen und nahm eine kaum überschaubare Anzahl von Schallplatten und CDs auf. Im Laufe seiner Sängerkarriere erhielt Nucci zahlreiche Auszeichnungen, u.a. wurde er 1996 zum Kammersänger der Wiener Staatsoper ernannt, 2004 wurde ihm die Ehrenmitgliedschaft und der Ehrenring der Wiener Staatsoper verliehen, 2004 erhielt er den 24. Premio Caruso und 2009 wurde er Ehrenbürger der Stadt Parma.
Tabellarische Biographie
16.4.1942 | geboren in Castiglione - Bologna (Italien) |
1967 | Gesangsstudium in Bologna und Mailand. Gewinn des Gesangswettbewerbs von Spoleto 1967 und Debüt dort im gleichen Jahr als Figaro in Rossini Il barbiere di Siviglia. |
1969-1975 | Mitglied im Chor der Mailänder Scala. Als Solist erlebt er seinen Durchbruch in Padua, wiederum als Figaro, den er anschießend auch an der Mailänder Scala singt. |
1978 | Internationale Aufmerksamkeit erregt er, als er kurzfristig in Verdis Luisa Miller an der Covent Garden Opera einspringt. Im gleichen Jahr Debüt an der Bayerischen Staatsoper als Rigoletto. |
1979 | Am 15. März Debüt an der Wiener Staatsoper als Figaro in Rossinis Barbiere di Siviglia. |
1980 | Debüt als Renato (Un ballo in maschera) an der New Yorker Met, ein Jahr später anin der selben Rolle an der Pariser Oper. |
1982 | Ford in Verdis Falstaff in London und unter Giulini in Los Angeles. |
1984 | Rossinis Il viaggo a Reims in Pesaro. |
1996 | Ernennung zum Kammersänger durch die Wiener Staatsoper. |
2000 | Titelpartie in Gianni Schicchi an der Wiener Staatsoper. |
2001 | Titelpartie in Verdis Nabucco an der Wiener Staatsoper. |
2004 | Ernennung zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper am 10. März 2004. |