Die international gefeierte Mezzosopranistin Anne Sofie von Otter feierte am 9. Mai 2015 ihren 60. Geburtstag. Geboren 1955 in Stockholm, studierte die Diplomatentochter am Konservatorium ihrer Heimatstadt und in London und war von 1983 bis 1985 Mitglied der Baseler Oper. Schon bald wurde die Deutsche Grammophon auf sie aufmerksam und nahm sie 1985 unter Vertrag. 1986 erhielt sie den Preis der Maria Callas-Stiftung und startete ihre internationale Karriere als Opern-, Lied und Oratorien-Sängerin. 2006 wurde sie mit dem Bremer Musikpreis ausgezeichnet, 2011 mit dem Frankfurter Musikpreis. Vielbeachtet war die Weltpremiere der Johannespassion von Sven-David Sandström, die 2006 in Stockholm stattfand, und in der Anne Sofie von Otter den Evangelisten sang. Ihre Repertoire reicht von der Barockmusik bis zur zeitgenössischen Musik, zahlreiche Tondträger dokumentieren ihre Vielseitigkeit. Zum runden Geburtstag hat die DG eine Edition veröffentlicht, in der zahlreiche Highlights aus dem künstlerischen Schaffen der Sängerin vereint sind.
Tabellarische Biographie
1955 | geboren in Stockholm |
1975 | Gesangsausbildung in ihrer Heimatstadt, anschließend an der Londoner Guildhall School of Music und bei Vera Rosza |
1983-1985 | Mitglied des Baseler Opernhauses, dort singt sie u.a.Alcina in Haydn Oper "Orlando Paladino", Cherubin, Hänsel, Orpheus und Clairon. |
1985 | Debüt als Cherubino an der Covent Garden Opera, London, Debüt als Dorabella an der Deutschen Oper Berlin |
1988 | Met-Debüt als Cherubino. |
1989 | Debüt an der Mailänder Scala (Monteverdis Orfeo unter Riccardo Muti). Hochzeit mit dem schwedischen Schauspieler und Intendanten Benny Fredriksson. |
1992 | Debüt bei den Salzburger Osterfestspielen (Spanisches Liederbuch von Hugo Wolf) |
1994 | Debüt an der Wiener Staatsoper als Idamante ("Idomeneo"), Japan-Tournee mit der Wiener Staatsoper ("Rosenkavalier") unter Carlos Kleiber |
Zahlreiche Auszeichnungen für ihre Schallplatten, darunter 1995 der Cannes Classical Award und den CD Compact Award 1995 in der Kategorie „Barock Vocal" | |
2003 | "Artist-in-residence" beim Musikfest Bremen und dort Gastspiel mit drei verschiedenen Programmen. |
2006 | Europa-Tournee anlässlich ihrer neuesten CD-Veröffentlichung "I let the music speak" mit einem Ensemble von schwedischen Folk- und Jazzmusikern. Am 23. Sept. 2006 Verleihung des "Musikfest-Preises 2006" des Bremer Musikfestes. Die Auszeichnung ist mit 25.000,- Euro dotoiert und wird von der Deutschen Bank Stiftung und dem Musikfest Bremen ausgestattet. UA der "Johannespassion" von Sven-David Sandström in Stockholm (Rolle: Evangelist). |
2010 | Anne Sofie von Otter hat beim französischen Label Naïve einen Vertrag unteschrieben. Als erstes wird sie dort zusammen mit Brad Mehldau ein Jazzalbum veröffentlichen. Die Sängerin wechselt nach vielen Jahren von der Deutschen Grammophon zu Naïve. Jüngste, kürzlich erschienene Aufnahme bei Deutsche Grammophon Archiv ist das Barock-Album "Ombre de mon amant". Das Jazz-Album von Otters soll Standards, Beatles-Songs und Kompositionen umfassen, die Mehldau speziell für die Sängerin schreibt. 2011 will die Mezzosopranistin zusammen mit Marc Minkowski dann eine CD mit französischen Opernarien bei Naive veröffentlichen. |
2011 | Auszeichnung mit den Frankfurter Musikpreis, der am Vorabend der Frankfurter Musikmesse verliehn wird. |
2015 | CD-Edtion der Deutschen Grammophon zum 60. Geburtstag der Sängerin. |
2016 | Leonora in der Uraufführung von Thomas Adès’ The Exterminating Angel bei den Salzburger Festspielen, die im folgenden Jahr auch an Covent Garden zu sehen war, |
2017 | Mit Daniel Hope und dem Zürcher Kammerorchesters, hat Anne Sofie von Otter ein individuelles Weihnachts-Konzertprogramm zusammengestellt und singt im Fraumünster Zürich Lieder von Johann Sebastian Bach bis Irving Berlin. Charlotte in der UA von Sebastian Fagerlunds Höstsonaten in Helsinki. |
2019 | Im April mehrere Konzerte beim Festival Lied & Lyrik. |
2021-22 | Marcellina in Mozarts Le nozze di Figaro an der Bayerischen Staatsoper. |
2022 | Gesangsmeisterkurs im Juni an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar. Am 22. August Liederabend bei der Schubertiade in Schwarzenberg. |