
Praga PRD 250185
1 CD • 51min • 2002, 2003
10.09.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Das erste Klavierquintett, entstanden 1921-23 in den Jahren von Blochs Tätigkeit als Leiter des Musikinstituts in Cleveland, zählt dank seiner Vitalität, seines Farbenreichtums und seiner ganz individuellen Ausdrucksweise zu den Höhepunkten von Blochs gewichtigem kammermusikalischem Œuvre. Obgleich es im Allgemeinen den neoklassizistischen Werken zugerechnet wird, finden wir auch hier den für Bloch so typischen rhapsodischen Gestus und – besonders im zweiten und dritten Satz – exotische Klangwelten, die Alex Cohen als "Traum von magischen Inseln im Pazifik" umschrieb. Der Gebrauch von Vierteltönen bewirkt in diesem Zusammenhang einen zusätzlichen koloristischen Verfremdungseffekt. Das ein Jahr vor Blochs Tod uraufgeführte und mitunter an Bartok gemahnende zweite Quintett ist knapper und abstrakter gehalten, läßt aber in jedem Moment unvermindete Energie und persönlichen Gestaltungswillen spüren. Das Prager Kocian-Quartet überspielt mit großzügigem Elan alle intonationsmäßig heiklen Passagen und bietet im Verein mit dem kammermusikalisch versierten Pianisten eine zwar nicht alle Feinheiten auslotende, doch insgesamt respektable Leistung.
Peter T. Köster † [10.09.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ernest Bloch | ||
1 | Klavierquintett Nr. 1 (1923) | |
2 | Klavierquintett Nr. 2 (1957) |
Interpreten der Einspielung
- Iván Klánsky (Klavier)
- Kocian Quartett (Streichquartett)