cpo 999 984-2
1 CD • 63min • 2003
19.07.2005
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Auch für seine 1934 uraufgeführte fünfte und letzte Sinfonie musste Wilhelm Peterson-Berger in seinem Heimatland Schweden einige Häme einstecken. Zu groß war die Zahl derer, die er sich als scharfzüngiger Kritiker der Stockholmer Zeitung „Dagens Nyheter“ zu Feinden gemacht hatte. Der unvoreingenommene Hörer lernt eine ansprechende, ungemein farbige Musik kennen, die aus vielerlei Quellen gespeist ist, dabei aber durchaus eigene, oft unkonventionelle Lösungen sucht. Dem Titel der Sinfonie – Einsamkeit – entsprechen vor allem der große Gesang des ersten Satzes und das an schwedische Volksmelodien angelehnte Andante tranquillo, die wirkungsvoll durch ein quirliges Scherzo kontrastiert werden. Das Finale stürzt sich zunächst ins Getriebe einer Tarantella, bevor es in milder Abgeklärtheit schließt.
Das 1928 vollendete Violinkonzert, das nicht zu Unrecht manchmal als nordisches Pendant zu Bruch bezeichnet wird, gehört zu den gelungensten, stilistisch einheitlichsten Kompositionen Peterson-Bergers. Hier ist der Melodiker in seinem ureigensten Element und bietet dem Solisten mit weit ausgreifenden kantablen Bögen sehr dankbare Aufgaben. Ein romantischer Tonfall kennzeichnet das gesamte Werk – den suggestiv-dramatischen Kopfsatz, die lyrische Romanze und das tänzerisch-temperamentvolle Schluss-Rondo. Der schwedische Geiger Ulf Wallin, Professor an der Berliner Hochschule Hanns Eisler, glänzt mit üppigem Ton und ausdrucksvollem Spiel, sehr aufmerksam und sorgfältig unterstützt von dem hervorragenden Orchester von Norrköping. Michael Jurowski hält den Orchesterklang immer geschmeidig und versteht es, auch der Sinfonie mit ihren durchaus divergierenden Zügen eine erstaunliche Geschlossenheit zu verleihen.
Sixtus König † † [19.07.2005]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Wilhelm Peterson-Berger | ||
1 | Sinfonie Nr. 5 h-Moll | |
2 | Violinkonzert |
Interpreten der Einspielung
- Ulf Wallin (Violine)
- Norrköping Symphony Orchestra (Orchester)
- Michail Jurowski (Dirigent)