Mandolino e Violino in Italia
Concertos • Trios • Sonatas
cpo 555 050-2
1 CD • 62min • 2015
01.11.2018
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Das kleinste Mitglied der Lautenfamilie – Kleinlaute, Sopranlaute, in der Regel aber Barockmandoline genannt – war im 16./17. Jahrhundert ein sehr beliebtes Instrument. Doch trotz seiner bedeutenden Rolle in dieser Zeit ist das Repertoire für Mandoline äußerst schmal. Entsprechend neugierig war ich also auf die vorliegende Veröffentlichung, die Konzerte, Sonaten und Trios für Mandoline und Violine von Antonio Vivaldi und seinen Zeitgenossen Carlo Arrigoni, Abbate Ranieri Capponi und Johann Adolf Hasse in bester Klangqualität vereint. Und was soll ich sagen? Selten habe ich einer Aufnahme barocker Kammermusik so gespannt und mit so viel Vergnügen gelauscht.
„Überraschend ist der so homogen klingende Dialog der beiden in der Tonerzeugung so unterschiedlichen Instrumente.“ So beschreibt Prof. em Marga Wilden Hüsgen in ihrem Einführungstext das virtuose wie klangsinnliche Wechselspiel zwischen Mandoline und Violine in Vivaldis Konzert B-Dur für Mandoline (solo), Violine (solo), 2 Violinen, Viola, Violoncello und Laute (tutti) RV 548/764. Tatsächlich ist aber dieses homogene Dialogisieren das Hauptmerkmal der gesamten Einspielung. Und die immer wieder überraschend gesanglich eingesetzte Mandoline. Deren intimer und poetischer Klang verbindet sich mit der meist sanften und warmen Violine zu einer verführerisch kantablen und schwungvollen, eleganten und drängenden, auf jeden Fall verzaubernden Klangsprache, die sich jeglicher Manierismen enthält. Besonders deutlich wird dies in der an Affekten sehr reichen Tonsprache der Werke der beiden aus Florenz stammenden Komponisten Carlo Arrigoni (1697-1744) und Abbate Ranieri Capponi (ca. 1680-ca. 1744), die den Werken Vivaldis und Johann Adolf Hasses absolut ebenbürtig sind. Mit dem Ensemble Il Canto, vor allem mit den beiden Solisten Anna Torge (Mandoline) und Mayumi Hirasaki (Violine) scheinen diese gezupften und gestrichenen barocken Kostbarkeiten die idealen Interpreten gefunden zu haben. Klangschönheit sowie eine hoch sensible und rhetorisch ausgefeilte Gestaltungskunst gehen vom ersten bis zum letzten Ton dieser auch klanglich perfekt ausbalancierten Aufnahme eine überaus glückliche Verbindung ein. Wer da nicht die Ohren spitzt… (dem ist nicht mehr zu helfen)!
Christof Jetzschke [01.11.2018]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Antonio Vivaldi | ||
1 | Doppelkonzert B flat major RV 548 for Oboe, Violin, Strings and B.c. | 00:09:18 |
4 | Trio g minor RV 85 for Lute, Violin and B.c. | 00:10:01 |
Carlo Arrigoni | ||
7 | Trio e-Moll für Mandoline, Violine, Violoncello und Laute | 00:07:30 |
11 | Concerto C-Dur für Mandoline, 2 Violinen, Violoncello und Laute | 00:06:01 |
Abbate Ranieri Capponi | ||
14 | Sonata Nr. 8 e-Moll für Mandoline, Violoncello und Laute | 00:11:34 |
Antonio Vivaldi | ||
18 | Trio C-Dur RV 82 für Mandoline, Violine, Violoncello und Laute | 00:10:47 |
Johann Adolf Hasse | ||
21 | Concerto G-Dur für Mandoline, 2 Violinen, Violoncello und Laute | 00:05:50 |
Interpreten der Einspielung
- Anna Torge (Mandoline)
- Mayumi Hirasaki (Violine)
- Il Cantino (Ensemble)