Sony Classical SK 61720
1 CD • 59min • 1999
01.08.2000
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Jane Eaglen verfügt über eine große, konzentriert strömende Stimme, die ein weites dynamisches Spektrum zu gestalten vermag. Sie singt sehr intonationssauber und artikuliert zumeist sehr textverständlich, wobei man sich hier und da eine tiefergehende klangfarblich-atmosphärische Ausleuchtung wünschte. So strömt die Stimme bei der finalen Phrase Erkennt der Mensch des Ew'gen Spur, und löst dein Rätsel, heil'ge Natur (in Stehe still!, dem zweiten der Wesendonck-Lieder) zwar in wunderbarer piano-Kultur dahin; der Gesang aber wirkt vor allem instrumental, von jenem "ew'gen" Hintergrund ist nur wenig zu spüren. Diese gewisse inhaltliche Distanzierung macht sich in Bergs Sieben frühen Liedern noch etwas deutlicher bemerkbar. In den Strauss'schen Vier letzten Liedern beeindruckt Jane Eaglen durch weit ausschwingende vokale Linien, ohne dabei aber die Intensität einer Elisabeth Schwarzkopf oder die warmtönende Flut einer Jessye Norman zu erreichen.
Donald Runnicles führt das exakt und tonlich differenziert agierende London Symphony Orchestra mit sicherer Hand, scheint aber den Schritt zur Verlebendigung der Details nicht zu wagen.
Kalle Burmester [01.08.2000]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Richard Wagner | ||
1 | Wesendonck-Lieder WWV 91A | |
Alban Berg | ||
2 | Sieben frühe Lieder | |
Richard Strauss | ||
3 | Vier letzte Lieder op. 150 für Sopran und Orchester (nach Gedichten von Hermann Hesse und Joseph von Eichendorff) |