Staatsoper Stuttgart: Höchste Auslastung seit über 20 Jahren
Erfolgreiche Repertoirepflege und neue Formate in der Spielzeit 2024/25
Mit dem Konzert Oper meets HipHop im Opernhaus, dem Sparda Klassik Open Air auf der Freilichtbühne Killesberg und zwei Vorstellungen von Verdis Rigoletto ging in der vergangenen Woche die Spielzeit 2024/25 der Staatsoper Stuttgart mit einer äußerst positiven Bilanz zu Ende. Über 250 Veranstaltungen, inklusive Gastspiele und experimentelle Formate, fanden in der vergangenen Saison statt, davon 147 Aufführungen auf der Bühne des Opernhauses. In Kooperation mit den Ludwigsburger Schlossfestspielen kam außerdem Wolfgang Amadeus Mozarts Zaide im Schlosstheater Ludwigsburg zur Premiere und in Zusammenarbeit mit dem Theater Rampe entstand die Musiktheaterperformance Cité d’Or – Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart in einem ehemaligen Autohaus. Insgesamt begrüßten Staatsoper, Staatsorchester und die Junge Oper im Nord (JOiN) in der Saison 2024/25 mehr als 212.000 Besucher. Die Auslastung im Opernhaus erreichte, wie bereits bekannt, über 88 Prozent und war damit so hoch wie zuletzt in der Spielzeit 2003/2004.
Intendant Viktor Schoner:
„Was für eine Saison liegt hinter uns! Selten war der Zuspruch und das Vertrauen unseres Publikums, aber auch das mediale Interesse so groß wie in dieser Spielzeit – vom Freischütz über Der Räuber Hotzenplotz und Rusalka bis hin zu SANCTA oder Mahlers Achter. Wir freuen uns, dass uns die Balance zwischen Repertoirepflege und -Neuerfindung anscheinend ganz gut geglückt ist. Denn offenbar haben wir mit unserem Programm, das ja keineswegs konventionell ist, einen Nerv getroffen – und die Menschen in rekordverdächtigen Zahlen ins Opernhaus gelockt.“
Neuproduktionen, Repertoire, Uraufführung
Insgesamt sechs Neuproduktionen und 14 Produktionen aus dem Repertoire kamen im Stuttgarter Opernhaus in der Saison 2024/25 zur Aufführung. Den Auftakt bildete die international viel beachtete Opernperformance SANCTA von Florentina Holzinger. Zu den weiteren Neuproduktionen zählten Mozarts Idomeneo in der Regie von Bastian Kraft sowie Casanova von Ralph Benatzky und Johann Strauss, inszeniert von Marco Štorman, beide unter der musikalischen Leitung von GMD Cornelius Meister. Axel Ranisch kehrte mit der Neuinszenierung von Sergej Prokofjews Der Spieler an die Staatsoper zurück – dabei erlebte das Stuttgarter Publikum erstmals den zukünftigen Generalmusikdirektor Nicholas Carter am Pult. Giuseppe Verdis Otello wurde in der Regie von Silvia Costa gezeigt, die musikalische Leitung hatte der Dirigent Stefano Montanari inne. Zum Finale der Saison stand die Uraufführung Der rote Wal der Komponisten Vivan und Ketan Bhatti mit einem Libretto von Rapper und Sänger Maeckes.
Sinfoniekonzerte des Staatsorchesters Stuttgart
Das Staatsorchester Stuttgart spielte in der Spielzeit 2024/25 sieben Sinfoniekonzerte in der Liederhalle Stuttgart, dirigiert von Tianyi Lu, David Afkham, Nicola Luisotti und Kerem Hasan. Generalmusikdirektor Cornelius Meister dirigierte in drei Konzerten u.a. Anton Bruckners 8. Sinfonie, einen Mendelssohn-Zyklus mit den Sinfonien 1, 3, 4 und 5 sowie Gustav Mahlers 8. Sinfonie mit dem Staatsopernchor in der ausverkauften Liederhalle Stuttgart. Zudem brachte er Hannah Kendalls Werk And At Pains To Temper The Light zur Deutschen Erstaufführung. Neben dem Sinfonieprogramm engagierten sich Cornelius Meister und das Staatsorchester u.a. auch in sechs Kammerkonzerten, sechs Liedkonzerten, sieben Lunchkonzerten und beim Open-Air-Konzert auf der Freilichtbühne Killesberg, gemeinsam mit über 750 singenden Schulkindern.
Neue Formate im JOiN
Die Junge Oper im Nord (JOiN) zeigte als Neuproduktionen The Fairy-Queen nach Henry Purcell und Pinocchios Abenteuer der italienischen Komponistin Lucia Ronchetti sowie die Schlager-Revue Gnadenlos Atemlos und die szenischen Konzerte Hallo Blau مرحبا بالأزرق und Jein!. Unter der Leitung von Keith Bernard Stonum und Martin Mutschler wurden im JOiN neue Formate etabliert, die auch in der aktuellen Spielzeit fortgeführt wurden. Dazu zählen das pay-what-you-want Format Abends im JOiN, das Relaxed Concert Tee & Techno für Eltern mit Kleinkindern sowie die kreative Listening-und-Bastel-Session Night Songs. Parallel dazu setzte das JOiN seine Community-Arbeit mit Veranstaltungen und Workshops fort, in denen Themen aus queeren, Schwarzen und aktivistischen Perspektiven musiktheatralisch behandelt wurden. Mit dem Fast Sommer Festival und dem Summer Up 9 war das JOiN zudem Gastgeber für zwei mehrtägige Festivals mit Musik, Theater und Tanz.