Mehr als 30 Jahre lang war er international einer der größten seines Faches: der italienische Bassbariton Ruggero Raimondi. Insbesondere als Mozart- und Verdi-Sänger feierte er viele Bühnenerfolge und verkörperte zahlreiche Rollen in Opernverfilmungen: als Don Giovanni unter der Regie Joseph Loseys, als Escamillo (Carmen) unter Francesco Rosi, als Boris Godunow unter Andrzej Żuławski, als Scarpia (Tosca) unter Benoît Jacquot u.a. Er wurde am 3. Oktober 1941 in Bologna geboren, studierte in Mailand und Rom und debütierte 1964 in Spoleto als Colline in La Bohème. Es folgte eine äußerst erfolgreiche Karriere auf allen bedeutenden Bühnen Europas und weltweit: 1965 bis 1968 trat er in Venedig am Teatro La Fenice auf, 1968 debütierte er als Timur in Turandot an der Mailänder Scala, 1969 als Don Giovanni in Glyndebourne und 1970 als Silva in Ernani an der Metropolitan Opera. 1972 war er erstmals am Royal Opera House in London zu erleben als Fiesco in Verdis Simon Boccanegra, an der Pariser Opéra Garnier gab er 1975 sein Debüt als Procida in Verdis I Vespri Siciliani. Bei den Salzburger Festspielen debütierte er 1980 als König in Aida. Anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Scala sang er den Philipp in Don Carlo unter dem Dirigat von Claudio Abbado. 1986 führte er zum ersten Mal Regie in einer Produktion von Mozarts Don Giovanni. 1992 sang er den Scarpia in Tosca an den Originalschauplätzen in Rom in einer Liveübertragung in 107 Länder; diese Produktion wurde mit 3 Emmys ausgezeichnet und erreichte weltweit eine Milliarde Fernsehzuschauer. In diesem Jahr 2016 feiert der Opernstar seinen 75. Geburtstag: Herzlichen Grlückwunsch!
Tabellarische Biographie
1941 | geboren am 3.10. in Bologna, Gesangsausbildung in Rom bei Maria Teresa Pediconi und Antonio Piervenanzi. |
1964 | Gewinn des Gesangswettbewerbs von Spoleto und Debüt beim dortigen Festival dei due mondi als Coline in Puccinis "La Bohème" |
1964-1969 | Engagement an der Oper La Fenice in Venedig |
1968 | Rollendebüt als Timur in Puccinis "Turandot" an der Mailänder Scala |
1970 | Met-Debüt in Verdis "Ernani" |
1969 | Debüt als Don Giovanni bei den Opernfestspielen von Glyndebourne, seiner Paraderolle, die er an allen großen Opernhäusern singt |
1977/1978 | Rollendebüt in Jules Massentes Oper "Don Quichotte" (Titelpartie) am Opernhaus Zürich. |
1979 | Don Giovanni-Verfilmung von Joseph Loosey, Soundtrack mit Lorin Maazel am Pult und prominenten Partnern wie Teresa Berganza (Zerlina), Edda Moser (Dona Elvira) |
1984 | Escarmillo in der Carmen-Verfilmung von Francesco Rosi mit Plácido Domingo (Don José) |
1982 | Titelpartie des Don Quichotte in Jules Massenets gleichnamiger Oper in der Regie von Piero Faggioni in Venedig. Die Produktion wird in den Folgejahren in 12 Städten gezeigt, darunter Paris, Rom, Barcelona, Tokio, Parma und Zürich. |
1986 | erstmals Regiearbeit mit "Don Giovanni" in Nancy, Rollendebüt mit Falstaff (Verdi) in Genf |
1989 | Verfilmung des Boris Godunow (Titelpartie) von Mussorgsky durch Andrej Zulawski, Auftritte in dieser Rolle insbesondere an der Mailänder Scala und der Pariser Oper |
2002 | Autor und einziger Akteur in Marseille in seiner literarischen Collage "L‘immense solitude avec Friedrich Nietzsche und Cesare Pavese sous le ciel de Turin". |
2001 | zahlreiche Auftritte zum Verdi-Jahr u.a. an der Züricher Oper, Falsrtaff bei den Salzburger Festspielen. |
2002 | Autor und einziger Akteur in seiner literarischen Collage "L'immense solitude avec Friedrich Nietzsche et Cesere Pavese, orphelins sous le ciel de Turin". |
2003 | Titelpartie von Jules Massenets "Don Quichotte" an der Züricher Oper. |
2015 | Inszenierung von Verdis Attila an der Oper von Monte Carlo. Don Basilio in Rossinis Barbiere di Siviglia an der Mailänder Scala. |
2017 | Für die Opéra Royal de Wallonie-Liège inszeniert Raimondi La damnation de Faust von Hector Berlioz (Premiere: 25. Jan.). |