Ein Wunderkind sei sie nie gewesen, sagt Sol Gabetta. Die argentinische Cellistin, heute ein gefeierter Star, begeisterte sich schon früh für ihr Instrument. Ihre Ausbildung erhielt sie zunächst in Buenos Aires, gewann zahlreiche Wettbewerbe und studierte ab 2001 an der Escuela Superior de Música Reina Sofia in Madrid, später in Basel bei Ivan Monighetti und schloss ihre Ausbildung mit dem Konzertdiplom an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ab. Seitdem hat sie auf allen Bühnen ein großes Publikum begeistert und sich ein Repertoire von Barock bis zur Gegenwart erarbeitet. Der lettische Komponist Peteris Vasks hat ihr ein Konzert geschrieben, mit dem Pianisten Bertrand Chamayou spielte sie eher unbekannte Werke für Cello und Klavier von Chopin ein und mit dem Orchestre de Paris unter der Leitung von Paavo Järvi spielte sie vor kurzem auf einer großen Tournee das erste Cellokonzert von Saint-Saëns. Am 18. April 2016 feiert Sol Gabetta, die inzwischen in der Schweiz zu Hause ist, ihren 35. Geburtstag.
Tabellarische Biographie
1981 | geboren in Cordoba, Argentinen, als Tochter französisch-russischer Eltern. Studium bei Christine Waleska, Leo Viola, Ljerko Spiller und Piero Farulli. |
1992-1994 | Stipendiatin an der Escuela Superior de Musica Reina Sofia in Madrid. |
1992-1999 | Übersiedlung nach Europa und Studium an der Musik Akademie Basel bei Prof. Ivan Monighetti. Abschlußdiplom 1999 "Mit Auszeichnung". Im Anschluß weitere Studien (Kammermusik) bei Gérard Wyss. |
1991 | Gewinn von drei ersten Preisen bei internationalen Wettbewerben in Argentinien und Spanien. |
1994 | Wiederum errang die Künstlerin begehrte Auszeichnungen, u.a. im Internationalen Jugendmusik-Wettbewerb in Argentinien und bei Argentinischen Rotary Club, außerdem den Rapp-Preis der Musik-Akademie Basel. |
1995 | Gewinn des Ersten Preises der Bourse des Jeunes Interprétes von Radio des la Suisse Romande (RSR), den 1er Lauréat du Concours de Lausanne, den Ersten Preis am T.I.M. (Rom). |
1996 | Zweiter Preis beim LuisSigall-Wettbewerb in Chile. |
1997 | 5. Preis beim Rostropovitsch-Wettbewerb in Paris. |
1998 | Natalia-Gutman-Preis beim Tschaikowsky-Wettbewerb in Moskau und 3. Preis beim ARD-Wettbewerb in München. |
1999 | Crossair-Förderpreis-Verleihung im Prinzregententheater München. |
2003 | Auszeichnung mit einem Stipendium des Borlett-Buitoni Trusts, London. |
2004 | Im Frühjahr 2004 erhielt Sol Gabetta den "Crédit Suisse Young Artist Award", bei dem ein Teil in einem Konzertengagement besteht, das die Künstlerin mit den Wiener Philharmonikern unter der Leitung von Valery Gergiev bei den Luzerner Festspielen absolvierte. In den letzten Jahren gastierte Sol Gabetta u.a. beim Orchestra National de Radio France, bei der Kremerata Baltica, dem Basler Kammerorchester unter Christopher Hogwood, dem Münchener Kammerorchester unter Christoph Poppen. Sie war mehrfach zu Gast beim Festival "Les muséiques" von Gidon Kremer in Basel. |
2006 | Verffentlichung der Debüt-CD bei RCA mit den Rokoko-Variationen op. 33 von Peter Tschaikowsky, dem Konzert Nr. 1 für Violoncello und Orchester von Camille Saint-Saëns und Alberto Ginasteras Pampeana Nr. 2 (Rhapsodie für Violoncello) mit dem Münchner Rundfunkorchester unter der Leitung von Ari Rasilajnen. |
2009 | Veröffentlichung des Cello-Konzert C-Dur Hob. VIb:1 von Joseph Haydn, gekoppelt mit Konzerten des Haydn-Zeitgenossen Leopold Hofmann und Mozarts Oboenkonzert KV 314 in der Fassung für Cello bei RCA. |
2011 | Einladung zum Menuhin Festival Gstaad, wo sie erstmals im Duo mit Hélène Grimaud (Klavier) zusammen auftritt. Im Dezember Residence-Künstlerin im Philharmonie Essen und Konzert mit dem Concertgebouw Orchestra Amsterdam unter dem Leitung von Juraj Valcuha (Cellokonzert von Samuel Barber). |
2013 | Elgar-Cellokonzert beim Rheingau Musikfestival mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung von Andris Nelsons. Im Dezember Konzert mit Bruder Andres und der Cappella Gabetta mit Werken von Vivaldi, Bach, Platti, Geminiani u.a. in der Stuttgarter Liederhalle. |
2014 | Im Februar Konzerte in Frankfurt (Alte Oper) und München mit dem Orchestra dell'Accademia Nazionale di Stanta Cecilia unter der Leitung von Antonio Pappano. Am 23./24./25. Mai Konzert mit den Berliner Philharmonikern unter der Leitung von Krzysztof Urbanski (Cellokonzert von Bohuslav Martinu). Konzert beim Schleswig-Holstein Musik Festival unter der Leitung von Valery Gergiev. Im Dezember Konzert mit dem London Philharmonic Orchestra unter Vladimir Jurowski (Cellokonzert von Schostakowitsch). |
2015 | Tournee mit dem Orchestre de Paris unter Paavo Järvi mit dem Cellokonzert von Saint-Saëns. |
2016 | Konzerte mit Il Giardino Armonico unter er Leitung von Giovanni Antonini mit Werken von J.S. Bach, W.F. Bach und G.F. Telemann. |
2018 | Auszeichnung mit dem Herbert von Karajan Musikpreis 2018. |