Der Kammersänger und einstige Wiener Publikumsliebling Anton Dermota gehörte dem bis heute berühmten Wiener Mozart-Ensemble der 1950er Jahre an, zusammen mit Maria Cebotari, Elisabeth Schwarzkopf, Wilma Lipp, Irmgard Seefried, Sena Jurinac, Erich Kunz und Paul Schöffler. Anton Dermota wurde am 22. Juni 1910 in Kropa (Österreich-Ungarn) geboren. Zunächst studierte er Komposition und Orgel in Laibach (Ljubljana), dank eines Stipendiums konnte er zum Gesangsstudium bei Elisabeth Rado nach Wien gehen. Als Sänger debütierte er 1934 in Klausenburg (Cluj), Bruno Walter engagierte ihn 1936 an die Wiener Staatsoper, wo er als 1. Geharnischter in Mozarts Zauberflöte sein Debüt gab. Er ersang sich rasch die Gunst des Wiener Opernpublikums. Nach dem verheerenden Luftangriff der Alliierten am 13. März 1945 half er unerschrocken, Noten und Requisiten aus den Flammen zu retten und machte auch anschließend den Umzug ins Notquartier im Theater an der Wien mit. Am 4. März 1946 wurde er zum Wiener Kammersänger ernannt und durfte selbstverständlich auch bei der Wiedereröffnungspremiere der Staatsoper am 5. November 1955 mitwirken. Auch bei den Salzburger Festspielen war Anton Dermota ab 1937 bis Ende der 1950er Jahre regelmäßiger Gast. Er trat auf allen großen internationalen Bühnen auf. Als Liedsänger war Anton Dermota gleichermaßen gefragt und erfolgreich, häufig wurde er dabei von seiner Frau, der Pianistin Hilde Berger-Weyerald begleitet. 1966 wurde ihm die Professur für die Lied- und Oratorienklasse der Wiener Musikhochschule übertragen. Am 26. Oktober 1977 feierte er an der Staatsoper sein vierzigjähriges Bühnenjubiläum und zu seinem siebzigsten Geburtstag sang er auf Einladung der Staatsoper noch einmal den Tamino. Er starb am 22. Juni 1989 in Wien. Sein Wirken ist auf zahlreichen Schallplattenaufnahmen dokumentiert. 1955 wurde ihm die Mozartmedaille verliehen, 1959 erhielt er das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse und 1977 das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Er starb am 22. Juni 1989 in Wien.