In diesem Jahr (2023) feiert der deutsche Pianist und Dirigent Cord Garben seinen 80. Geburtstag. Er wurde am 11. Februar 1943 in Bad Homburg vor der Höhe geboren. Nach dem Studium der Schulmusik und der Fächer Klavier und Dirigieren an der Staatlichen Hochschule für Musik in Hannover betätigte er sich zunächst als Korrepetitor am Niedersächsischen Staatstheater Hannover. Ab 1972 verlegte Garben seinen Schwerpunkt auf die Liedbegleitung und wurde bei der Deutschen Grammophon Produzent im Klassikbereich. In dieser Funktion betreute er sämtliche Produktionen mit Dietrich Fischer-Dieskau, außerdem Projekte mit Herbert von Karajan, Mstislav Rostropovitch und Arturo Benedetti Michelangeli, mit dem er 17 Jahre lang zusammenarbeitete und der Garben auch als Dirigent förderte. Ab 1984 war Garben als Director Vocal Productions auch für sämtliche Vokal- und Opernproduktionen der DG verantwortlich. Einen besonderen Schwerpunkt bildeten hierbei die Einspielungen an der MET unter James Levine, darunter die Produktion von Wagners Ring des Nibelungen. Für diese Arbeit wurde Cord Garben mit 7 Grammy-Awards belohnt. Als Liedbegleiter spielte Garben an die 60 CDs ein, hauptsächlich für cpo, darunter Lied-Gesamtaufnahmen Alexander Zemlinsky, Hector Berlioz sowie sämtliche Lied- und Balladenkompositionen von Carl Loewe. Auch als Dirigent trat Garben erfolgreich in Erscheinung und leitete renommierte Orchester wie das NDR Sinfonieorchester, das Tokyo Philharmonic Orchestra, das NHK Symphony Orchestra Tokyo, die Radio-Philharmonie Hannover oder das Rundfunksinfonieorchester Warschau. Er verfasste auch ein Lehrwerk für Liedbegleiter „Die Liedzyklen Franz Schuberts“, das große Beachtung fand. Für seine künstlerischen Leistungen erhielt Garben zahlreiche Auszeichnungen. Neben dem Preis der deutschen Schallplattenkritik wurde ihm 1989 der Preis des französischen Kulturministers für die beste kulturelle Initiative verliehen, ferner der Grand Prix Franz Liszt Budapest. Cord Garben ist Präsident der Johannes-Brahms-Gesellschaft Hamburg und Ehrenmitglied der Internationalen Carl-Loewe-Gesellschaft in Löbejün.
Tabellarische Biographie
| Geb. in Bad Homburg v.d. Höhe | |
| 1965 | Studium der Schulmusik an der Musikhochschule Hannover, Klavierunterricht bei Karl Engel und Bernhard Ebert, Dirigieren bei Felix Prohaska |
| 1970 | Abschluß an der Musikhochschule und kurze Zeit später Beginn der Tätigkeit als Produzent bei der Deutschen Grammophon |
| 1978 | Erste wichtige Aufnahme als Liedbegleiter mit Bernd Weikl: Lieder von Richard Strauss |
| 1982 | Zusammenarbeit mit Kurt Moll, Aufnahme der Lieder von Schubert für eine Baßstimme |
| 1986 | Aufnahme von Liszt-Liedern mit Hildegard Behrens und 1988 von Loewe-Liedern mit Brigitte Fassbaender |
| 1989 | Garben dirigiert seine ersten Klavierkonzerte, am Flügel Arturo Benedetti Michelangeli |
| 1990 | Live-Aufnahme von zwei weiteren Mozart-Konzerten mit Benedetti Michelangeli. Nach zwanzigjähriger Tätigkeit Abschied von der Deutschen Grammophon |
| 1993 | Garben dirigiert die Radio-Philharmonie Hannover und B. Fassbaender in Weills „Die sieben Todsünden" und |
| 1994 | das Deutsche Symphonieorchester Berlin und A. Schmidt in R. Strauss und Mahlers Orchesterliedern (BMG) |
| 1996 | Großprojekt der cpo: Gesamtaufnahme der Lieder und Balladen von Carl Loewe (20 CDs) |