Am 27. Februar 2022 feiert Gidon Kremer seinen 75. Geburtstag. Er gehört seit jahrzehnten zu den führenden Geigern und Kammermusikern unserer Zeit und kann in diesem Jahr auch das 20-jährige Jubiläum seiner Kremerata Baltica begehen. Geboren in Riga in eine musikalische Familie, studierte er am Moskauer Konservatorium bei Daid F. Oistrach und gewann 1967 den renommierten Brüsseler Königin Elisabeth Wettbewerb. 1980 übersiedelte er nach Deutschland und setzte sich verstärkt für Komonisten wie Arvo Pärt, Alfred Schnittke und Sofia Gubaidulina ein, die damals hierzulande noch nicht allzu bekannt waren. Mit dem1977 gegründeten Kammerorchester Kremerata Baltica förderte Gidon Kremer junge Musiker aus Estland, Lettland und Litauen und förderte das kulturelle Bewußtsein der Musiker aus dieser Region. Heute ist das Ensemble weltweit gefragt und kann auf 1.500 Konzerte in 50 Ländern zurückblicken. Aus Anlass des doppelten Geburtstags gehen Solist und Ensemble auf eine ausgedehnte Europa-Tournee, die am 18. Februar im Baltikum begann.
Tabellarische Biographie
1947 | geboren in Riga, sein Vater und sein Großvater sind ebenfalls Geiger. Im Alter von vier Jahren erhält er ersten häuslichen Unterricht. |
1954 | Beginn der Ausbildung an der Rigaer Musikschule. |
1966 | Kremer wird Schüler von David Oistrach am Moskauer Konservatorium. |
1967 | Preisträger beim "Concours Reine Elisabeth" in Brüssel. |
1969 | Gewinner des Paganini-Wettbewerbs in Genua. |
1970 | Preisträger beim Tschaikowsky Wettbewerb in Moskau. |
1975 | Erstes Konzert in West-Deutschland. |
1976 | Debüt bei den Salzburger Festspielen. |
1977 | Konzertdebüt in New York. |
1978 | Plattenvertrag mit der Deutschen Grammophon. UA von Hans Werner Henzes Chaconne für Solovioline und Kammerorchester "Il Vitalino raddoppiato" bei den Salzburger Festspielen. Der Titel ist eine Anspielung auf die beiden Barock-Komponisten Filipo und Giovanni Battista Vitali. |
1981 | Gründung des Kammermusikfestivals Lockenhaus in Österreich. Junge Musiker proben und konzertieren dort in zwangloser Atmosphäre. |
1982 | Gidon Kremer erhält den Siemens-Musikpreis. |
1992 | Das Festival von Lockenhaus nennt sich jetzt Kremerata Musica. |
1993 | Veröffentlichung des Buches "Kindheitssplitter" in München. |
1987 | Exklusivvertrag mit der Deutschen Grammophon. |
1995 | Unterzeichnung eines längerfristigen Vertrages mit Teldec. |
1997 | Aus Anlaß seines 50. Geburtstages gründet Kremer ein Streichorchester, das sich aus jungen Musikerin aus dem Balitikum zusammensetzt, die Kremerata Baltica. Gidon Kremer spielt eine Guarneri del Gesù (ex David) aus dem Jahre 1730. |
2003 | UA des Violinkonzerts von Michael Nyman im Rahmen des SHMF am 29. August 2003. |
2011 | Gidon Kremer beendet die künstlerische Leitung des Lockenhausfestivals im Burgenland, die er seit 1981 inne hatte. Sein Nachfolger wird Nicolas Alttaedt. |
2017 | Die Gemeinde Lockenhaus benennt die Zufahrt zur Burg "Gidon Kremer Allee" in Anerkennung on Gidon Kremersr langjährigen Tätigkeit als Festivalleiter. |