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Chiara Banchini

Schweizer Dirigentin und Geigerin

Biographie

Die Schweizer Geigerin und Orchesterleiterin Chiara Banchini zählt zu den bekanntesten Protagonisten der Historischen Aufführungspraxis. Für ihre Einspielungen wurde sie vielfach ausgezeichnet. Sie erhielt mehrmals den Preis der Deutschen Schallplatten, den französischen Diapason d'Or und den Prix international du disque. Am 7. Oktober 1946 wurde sie in Lugano geboren. Ihre musikalische Grundausbildung erhielt sie in ihrer Heimatstadt. Das angestrebte Musikstudium absolvierte sie am Genfer Konservatorium, das sie 1971 mit dem Prix de virtuosité abschloss. Anschließend vervollkommnete sie ihre Fertigkeiten bei Sándor Végh und erwarb schließlich 1975 das Solistendiplom am Königlichen Konservatorium in Den Haag. Mittlerweile war sie Mitglied im Ensemble Contrechamp geworden, einem Schweizer Solistenensemble, das sich der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Die Begegnungen mit Nikolaus Harnoncourt und Sigiswald Kuijken in Den Haag entfachten jedoch ihre Begeisterung für die Barockmusik und die Historische Aufführungspraxis und leiteten infolge dessen einen kompletten Umschwung ihrer musikalischen Ausrichtung ein. Nachdem das Interesse an eigenen musikhistorischen Forschungen geweckt war, spezialisierte sich Chiara Banchini ab 1975 bei Sigswald Kuijken auf die Barockvioline und erlebte die Anfänge seines Ensemble „La Petite Bande“ hautnah mit. Nach und nach richtete sie ihr Repertoire neu aus und fand ihren eigenen Musikstil. Bevor sie ihr berühmtes „Ensemble 415“ gründete, das schon mit der Wahl des Namens durch den Hinweis auf den früher etwas tieferen Kammerton a mit 415 Hertz, auf den die bekannten Historischen Ensembles programmatisch zurückgegriffen hatten, sein Kernrepertoire kennzeichnete, unterrichtete sie an der Scuola Civica de Milan in Mailand Barockvioline. Dann wechselte sie an das Zentrum für Alte Musik in Genf, bevor sie 1991 eine Berufung auf einen Lehrstuhl an der Schola Cantorium Baisiliensis erhielt, den sie bis 2010 innehatte. Aus ihren Klassen gingen viele ihrer ehemaligen Schüler als heute namhafte Vertreter der Alte Musik Szene hervor. Banchinis „Ensemble 415“ zählt zu den bedeutendsten und besten Alte Musik Ensembles seiner Zeit. Ihre Auszeichnungen erhielt Chiara Banchini sowohl für ihre Leistung als Ensembleleiterin als auch als Solistin. Als Barockviolinistin, Dirigentin und Dozentin arbeitete sie mit renommierten Orchestern zusammen, darunter La Chappelle Royale und die Camerata Bern. Im Januar 2011 gab sie mit ihrem „Ensemble 415“ ein großes Abschiedskonzert mit über 60 Musikern. 2014 begann sie die Zusammenarbeit mit dem Theresia Youth Baroque Orchestra, ein Ensemble, das im Januar 2012 auf Privatiniative des Unternehmers Mario Marinoli hin gegründet wurde und Studierende aus den bedeutendsten europäischen Ausbildungsstätten für Alte Musik bis zum Alter von 28 Jahren versammelt. Im September 2021 erhielt Chiara Banchini den Schweizer Kulturpreis im Bereich Musik.

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