Am 11. April 2018 wäre der Bassist Kurt Moll 80 Jahre alt geworden. Er wurde in Buir bei Köln geboren. Sein Gesangsstudium absolvierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln. 1961 führte ihn ein erstes Engagement an das Stadttheater Aachen, es folgten das damalige Städtische Theater Mainz und die Städtischen Bühnen Wuppertal. 1970 wurde er an die Hamburger Staatsoper verpflichtet (Direktion: Rolf Liebermann). Im gleichen Jahr gab er sein Debüt bei den Salzburger Festspielen als Sarastro. Seit 1972 gastierte Kurt Moll regelmäßig an den wichtigsten Opernhäusern Europas und Amerikas, wie den Staatsopern von Hamburg, München, Wien, Paris, der Mailänder Scala, Covent Garden in London, bei den Bayreuther und Salzburger Festspielen, in San Francisco und Chicago sowie an der Met in New York. 1975 wurde Kurt Moll zum Hamburgischen, 1979 zum Bayrischen und 1993 zum Wiener Kammersänger ernannt. Sein Repertoire umfaßte alle großen Partien seines Fachs, wie u.a. Sarastro, Osmin, Marke, Pogner, Gurnemanz, Kaspar, Landgraf, Daland, König Heinrich, Ochs und andere, die er mit vielen großen Dirigenten (Karajan, Böhme, Bernstein, Kleiber, Sawallisch u.a.) und Regisseuren (Rennert, Ponnelle, Strehler, Schenk u.a.) erarbeitet und aufgeführt hat. Kurt Moll erhielt zahlreiche Kritiker- und Schallplattenpreise, war Träger des Bundesverdienstkreuzes und seit 1999 Träger des Bayerischen Verdienstordens. Neben der Oper widmet sich Kurt Moll intensiv dem Liedgesang. Er wurde zu Konzerten, Oratorien- und Liederabenden in alle Musikmetropolen eingeladen. Außerdem gibt es weit über 100 Schallplattenaufnahmen, Rundfunk-, Film-, und Fernseheinspielungen mit Kurt Moll. 1992 wurde er als Professor an die Hochschule für Musik in Köln berufen. An der Hamburgischen Staatsoper war Kurt Moll in 58 Partien und insgesamt 817 Vorstellungen zu erleben. Seine letzte Vorstellung gab er am 16. März 2005 als Daland in Richard Wagners Der Fliegende Holländer. Er starb am 5. März 2017 in Köln.
Tabellarische Biographie
11.4.1938 | geboren in Buir bei Köln (Deutschland) |
1958-1961 | Studium an der Hochschule für Musik in Köln und privat bei Emmy Müller in Krefeld. |
1961 | Erstes Engagement am Stadttheater Aachen. |
1964/65 | Wechsel an das Städtische Theater von Mainz als erster Bass. |
1968 | Bayreuth-Debüt in der kleinen Rolle des Nachtwächters in Die Meistersinger von Nürnberg |
1965-1970 | Wechsel nach Wuppertal, wo er fünf Jahre engagiert ist, daneben aber auch schon Gastspiele absolviert. |
ab 1970 | Wechsel an die Hamburgische Staatsoper, wo er in Rollen wie Osmin (Entführung aus dem Serail), Rocco (Fidelio), van Bett (Zar und Zimmermann), Kaspar (Freischütz), Veit Pogner (Meistersinger), König Marke (Tristan und Isolde), Fafner (Rheingold), Gurnemanz (Parsifal) und Hunding (Die Walküre) erfolgreich ist. Schallplattenaufnahmen u.a. bei EMI. |
1972 | Scala-Debüt als Osmin (Entführung aus dem Serail) |
1973 | Debüt an der Bayerischen Staatsoper in der Rolle des Sir Morosus in der Strauss-Oper Die schweigsame Frau. Der Münchner Oper bleibt Moll über Jahrzehnte verbunden und gastiert hier regelmäßig bis zu seinem Bühnenabschied 2006. |
1974 | USA-Debüt an der San Francisco Oper als Gurnemanz (Parsifal) |
1977 | Debüt an der Londoner Covent Garden Opera als Kaspar (Der Freischütz) |
1984 | Abu Hassan in Der Barbier von Bagdad von Peter Cornelius bei den Münchner Opernfestspielen unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch |
ab 1990 | International freischaffend tätig, daneben Meisterkurse und Professur an der Hochschule für Musik in Köln |
2006 | Bekanntgabe seines Bühnenabschieds nach einer Vorstellung von Verdis La forza del destino in München. Letzter Auftritt bei den Münchner Opernfestspielen am 31. Juli 2006 als Nachtwächter in Wagners Meistersänger von Nürnberg. |
2008 | 70. Geburtstag des Sängers am 11. April. Im Juli Meisterkurs in Lübeck im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals. |
2017 | Tod des Sängers am 5. März 2017. |