1946 | In Bad Pyrmont wird ein Orchester gegründet mit dem Namen Nordwestdeutsche Philharmonie. Den Kern dieses Orchesters bilden 22 ehemalige Musiker des Brucknerorchesters St. Florian. Motor und Organisator dieser Orchestergründung ist der Cellist Richard Falb. Zur gleichen Zeit entsteht in Herford unter dem Namen Herforder Symphonisches Orchester ein von Kapellmeister Heinz Schlüter im Auftrag des Arbeitsamts zusammengestellter und von ihm dirigierter Klangkörper mit 36 Musikern. |
1949 | Wirtschaftliche Nöte nach der Währungsreform 1948 zwingen zu Gesprächen über einen möglichen Zusammenschluss der Nordwestdeutschen Philharmonie in Bad Pyrmont mit dem Städtischen Orchester Detmold oder dem Philharmonischen Orchester Bielefeld. Ziel ist die Schaffung eines einzigen großen und "leistungsfähigen, für den ganzen Regierungsbezirk zuständigen Orchesters" (Erlass der Kultusministerin Teusch vom 24. Oktober 1949). Die Gespräche verlaufen aber ergebnislos. |
1950 | 14. März: In einem Gespräch mit dem Regierungspräsidenten Heinrich Drake schlägt dessen Dezernent Herbert von Kaven eine Fusion der Nordwestdeutschen Philharmonie in Bad Pyrmont mit dem Herforder Symphonischen Orchester vor: "Wenn Herford Sitz eines überörtlichen Kulturorchesters wird und auf sein Theater zu Gunsten von Detmold verzichtet, gibt es kulturpolitisch im Bereich eine klare Lösung mit zwei Zentren: Herford für das Orchester und Detmold für das Theater". 4. Mai: Unter dem Vorsitz von Heinrich Drake wird der Beschluss gefasst, dass es in Herford ein Sinfonieorchester, gebildet aus Musikern der Nordwestdeutschen Philharmonie Bad Pyrmont und des Herforder Symphonischen Orchesters, geben soll und in Detmold ein "Landesverbandstheater". 18. Juli: Die Städte Herford, Detmold, Paderborn, Lemgo, Bad Salzuflen, Bad Lippspringe, Bad Oeynhausen gründen zusammen mit dem Landkreis Herford und dem Landesverband Lippe den Trägerverein "Städtebund-Symphoniker, Sitz Herford, e.V." 10. Oktober: Die Städtebund-Symphoniker geben ihr erstes Konzert im Schützenhof Herford. |
1951 | Der alte Bad Pyrmonter Orchesterverein willigt ein, daß die Städtebund-Symphoniker ab September den bis heute gültigen Namen Nordwestdeutsche Philharmonie führen dürfen. |
1950-1952 | Rolf Agop Chefdirigent |
1950 - 1954 | Heinz Schlüter 2. Dirigent |
1952 - 1953 | Eugen Pabst Chefdirigent |
1953 - 1955 | Wilhelm Schüchter Chefdirigent |
1955-1956 | Albert Grünes erst 2. Dirigent, dann künstl. Leiter |
1956-1961 | Kurt Brass ständiger Dirigent, GMD ab 1959 |
1959-1960 | Hermann Scherchen Chefdirigent |
1961-1963 | Hermann Hildebrand Chefdirigent |
1963-1969 | Richard Kraus Chefdirigent |
1969-1971 | Werner Andreas Albert Chefdirigent; zuvor war Albert von 1963-1969 1. Kapellmeister gewesen |
1971-1974 | Erich Bergel Chefdirigent |
1975-1987 | Janos Kulka Chefdirigent |
1987-1991 | Alun Francis Chefdirigent |
1992-1998 | Michail Jurowski GMD |
ab 1998 | Toshiyuki Kamioka GMD |
| Erfolgreiche Konzertreisen führen die Nordwestdeutsche Philharmonie nicht nur regelmäßig ins benachbarte europäische Ausland nach Italien, Dänemark, Österreich und Holland - auch in Japan sorgte das Orchester im Jahre 1999 bereits für volle Konzertsäle. |
| Ihr brillantes Orchesterspiel hat die Nordwestdeutsche Philharmonie in einer Fülle von Rundfunkproduktionen und mehr als 200 LP- und CD-Einspielungen unter Beweis gestellt. Einen weiteren Schwerpunkt ihrer Tätigkeit setzt die NWD mit einem umfangreichen schul- und konzertpädagogischen Programm für die Konzertbesucher von morgen. |