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Jessye Norman

US-amer. Sängerin, Sopran

Biographie

Am 15. September wäre die amerikanische Sopranistin Jessye Norman achtzig Jahre alt geworden. Sie gehörte jahrzehntelang zu den führenden Gesangskünstlerinnen der Gegenwart und hat neben der Oper insbesondere als Interpretin eines breitgefächerten Liedrepertoires Maßstäbe gesetzt, das neben dem romantischen deutschen Kunstlied auch französische Mélodies, aber auch „Ausflüge“ zum Jazz und Spirituals umfaßte. Sie wurde am 15. September 1945 in Augusta, Georgia, geboren. Ihre Mutter war Lehrerin, ihr Vater Versicherungsagent. Sie konnte dank eines Stipendiums an der Harvard University und schloss ihr Studium 1967 mit einem Bachelor ab. Den Beginn von Jessye Normans Karriere marktierte 1968 der Gewinn eines ersten Preises beim ARD-Wettbewerb, der ihr einen Dreijahresvertrag an der Deutschen Oper Berlin einbrachte, ihr einziges festes Engagement. An der Mailänder Scala debütierte sie 1972 als Aida unter der Leitung von Claudio Abbado, 1983 gab sie ihr Met-Debüt als Cassandra in Les Troyen von Hector Berlioz. Als Konzert- und Liedsängerin gastierte Jessye Norman regelmäßig bei den Salzburger Festspielen, dem Schleswig-Holstein Musik Festival sowie bei der Schubertiade in Hohenems. 1988 sang sie Amazing Grace als Finale des Solidaritätskonzerts für Nelson Mandela,1990 sang sie zusammen mit Kathleen Battle Spirituals in der Carnegie Hall. Das Konzert erschien später auf CD. 1996 eröffnete Jessye Norman die Olympischen Sommerspiele in Atlanta. Ab den 1990er Jahren begann sie zusätzlich im Jazz zu arbeiten und erarbeitete Programme mit Musik von Michel Legrand oder Duke Ellington. 2015 erlitt Norman eine Rückenmarksverletzung, an deren Folgen sie 30. September 2019 in einem Krankenhaus in Manhattan starb. Ihr außergewöhnliches Können ist in vielfältiger Weise auf Tonträgern dokumentiert. Jessye Norman wurde mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen geehrt, u.a. fünfmal mit einem Grammy, mit dem Grand Prix du Disque, dem Ordre de la Légion d’honneur, dem Bremer Musikfest-Preis, außerdem wurde ihr das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen und sie war Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen.

Tabellarische Biographie

1945als Tochter eines Versicherungs-Agenten und einer Lehrerin in Augusta (Georgia) geboren;
1967Studien-Abschluß an der Howard-University (Washington) mit Bachelor-Grad; weitere Studien bei Alice Duschak (Baltimore) und Pierre Bernac (Michigan);
1968Gewinn des ARD-Wettbewerbs in München;
1969Ensemble-Mitglied an der Deutschen Oper Berlin (Debüt als Elisabeth in Tannhäuser);
1972Debüt an der Mailänder Scala (Aïda) und in Londons Covent Garden (Les Troyens), USA-Debüt (Hollywood-Bowl);
1975-80Keine Opern-Auftritte;
ab 1981Ausbau der internationalen Karriere als Lied- und Konzert-Sängerin, reglmäßige Liederabende bei den Salzburger Festspielen.

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