1933 | Die Compagnie Luxembourgeoise de Radiodiffusion gründet gemäß dem Konzessionsvertrag mit dem Luxemburger Staat ein Rundfunkorchester. Der Luxemburger Violinist und Dirigent Henri Pensis (1900-1958) wird Chefdirigent. |
1934 | Das Orchester macht sich durch die Rundfunkübertragungen schnell einen guten Namen. Es werden erstmals große Solisten verpflichtet: Elly Ney und Gregor Piatigorski, 1935 auch Arthur Rubinstein und Josef Szygeti. |
1935 | Henri Pensis pflegt die zeitgenössische Musik. Er lädt Komponisten ein, ihre Werke zu dirigieren (Darius Milhaud, Henri Tomasi, Richard Strauss) oder als Solist mitzuwirken (Bela Bartok). |
1937 | Erstes Auslandsgastspiel bei der Weltausstellung, im Pariser Théâtre des Champs-Elysées. |
1939 | Wegen des Krieges in Europa wird das Orchester aufgelöst. Henri Pensis geht in die Vereinigten Staaten. |
1946 | Erstes Konzert nach dem Kriege. Henri Pensis dirigiert. |
1946 | Das Orchester steht Pate bei der Gründung der „Jeunesses Musicales", für die es seither jedes Jahr mehrere Konzerte spielt. |
1949 | Erstmals nach dem Krieg stehen wieder große Namen auf dem Programm: Grumiaux, Szeryng, Tortelier, Stern und viele andere. |
1953 | Erste Schallplattenaufnahme (mit Verdi-Ouvertüren) für das Label „Festival". |
1958 | Tod von Henri Pensis. Der Franzose Louis de Froment wird Chefdirigent. Er dirigiert ein sehr breit gefächertes Repertoire, legt aber besonders viel Wert auf französische Musik und gibt dem Orchester eine französische Färbung. Er bringt etliche französische Solisten nach Luxemburg, wie Rampal, Ricci, Gendron, Gitlis, Ciccolini, aber auch große Namen wie David Oistrach, Wilhelm Kempff, Arthur Grumiaux, Wilhelm Backhaus. |
1958 | Da Louis de Froment in seinen ersten Vertragsjahren wegen anderweitiger Verpflichtungen nicht ausreichend zur Verfügung steht, verpflichtet man zusätzlich Carl Melles als zweiten Dirigenten. Melles bleibt bis 1961. |
1960 | Der russische Komponist Aram Khatchaturian dirigiert zwei Konzerte mit eigenen Werken. |
1960 | Das Orchester verstärkt seine Aufnahmetätigkeit für die Radio- und Fernsehprogramme von RTL. Dabei erhalten viele Luxemburger Solisten die Chance, mit dem Orchester aufzutreten. Auch werden zahlreiche Werke Luxemburger Komponisten gespielt. |
1961 | Louis de Froment dirigiert die Oper Orphée von Gluck. Weitere Opernproduktionen der folgenden Jahre sind Puccinis Tosca, Verdis Aida, Mozarts Cosi fan tutte, Bethovens Fidelio sowie Pelléas et Mélisande von Claude Debussy. |
1963 | Louis de Froment, fest etabliert als Chefdirigent, dirigiert fast alle Konzerte seines Orchesters. Zu den Solisten zählen immer öfter auch hauseigene Musiker. Auf dem Programm stehen jedoch auch Namen wie Elisabeth Schwarzkopf, Alfred Brendel, Robert Casadesus, Maurice André, Yehudi Menuhin. |
1963 | Erste Auslandskonzerte unter Louis de Froment in Guebwiller und Vichy, Mainz und Frankfurt/Main. |
1964 | Beginn einer regen Aufnahmetätigkeit von Schallplatten für Decca, Aristocrate, Vox und weitere Labels. |
1964 | Kleine Deutschlandtournee (Mainz, Bonn, Speyer, Darmstadt, Frankfurt) |
1965 | Pierre Cao wird als zweiter Dirigent des RTL-Orchesters eingestellt. Cao bleibt bis 1976 auf diesem Posten. Danach bleibt er dem Orchester jedoch auch weiterhin als Gastdirigent verbunden. |
1971 | Erstmals nach dem 2. Weltkrieg gibt das Orchester wieder Konzerte in Paris |
1980 | Nach 22 Jahren und über 400 Konzerten beendet Louis de Froment seinen Vertrag. Leopold Hager wird neuer Chefdirigent. Er bringt als Solisten Künstler wie Christian Zacharias, Boris Pergamenschikow, Frank-Peter Zimmermann nach Luxemburg, aber auch Musiker wie Mstislav Rostropovich oder Zoltan Kocsis. |
1981 | Leopold Hager dirigiert weniger Konzerte als Louis de Froment, wodurch zahlreiche andere Dirigenten das Orchester leiten, darunter Yuri Ahronovich, Eliahu Inbal, Witold Rowicki, Ferdinand Leitner, Andrey Boreyko, Paavo Järvi, Alexander Dimitriev und Mstislav Rostropovich. |
1982 | In Anwesenheit von Olivier Messiaen und mit Yvonne Loriod als Solistin nimmt Louis de Froment die Turangalila-Sinfonie auf. |
1984 | Konzerte in Washington (USA) und in der Bundesrepublik Deutschland. |
1985 | Erstes Konzert im Wiener Musikverein. |
1987 | Leopold Hager dirigiert geistliche Werke bei den Mozart-Wochen in Salzburg. |
1987 | Deutschland-Tournee mit zehn Konzerten unter Leopold Hager, mit Tabea Zimmermann als Solistin. |
1988 | Der amerikanische Komponist und Dirigent dirigiert zum ersten Mal die bis heute erfolgreiche Reihe „Live Cinema" mit bekannten Stummfilmen wie „Ben Hur", „City Lights", „Napoleon" u.a. |
1990 | Tournee mit Konzerten u.a in Wien, Linz Salzburg und Stuttgart. |
1993 | Mehrere Auslandsreisen mit Konzerten in Wien, Innsbruck, Köln, München, und Locarno. |
1995 | Letzte Tournee unter Leopold Hager (Wien, Salzburg, Linz). |
1996 | RTL gibt sein Orchester auf. Der Luxemburger Staat bringt es in eine private Stiftung mit öffentlicher Finanzierung ein. Es nimmt den Namen Orchestre Philharmonique du Luxembourg an. |
1997 | Der israelische Dirigent David Shallon übernimmt die musikalische Leitung des Orchesters; Beginn einer intensiven Aufnahmetätigkeit für das französische Label Timpani mit Werken von Honegger, Bloch, Xenakis, Ohana, Poulenc. Zahlreiche Auszeichnungen in der internationalen Fachpresse. |
2001 | Durch den Tod von David Shallon ist das Orchester erneut eine Zeitlang ohne Chefdirigent. |
2002 | Für seine Aufnahme des Balletts Cydalise et le Chèvre-pied von Gabriel Pierné unter David Shallon erhält das Orchester die Auszeichnung „Best Record of the Year" von den Cannes Classical Awards (MIDEM). |
2002 | Der Engländer Bramwell Tovey wird auf den Posten des musikalischen Leiters und Chefdirigenten berufen. Tovey ist gleichzeitig Chefdirigent des Vancouver Symphony Orchestra in Kanada. Emmanuel Krivine wird als Erster Gastdirigent verpflichtet. |
2003 | Das Philharmonische Orchester Luxemburg gibt 33 Konzerte im Ausland, in Wien (Musikverein), Athen (Megaron), Brüssel (Palais des Beaux-Arts), Amsterdam (Concertgebouw). Erste Asientournee (Beijing, Shanghai, Guangzhou, Seoul). |