Violeta Dinescu Portrait
gutingi gut 507
2 CD • 83min • 2000
01.04.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Aus dem Spannungsfeld zwischen mathematischer Strenge und schein-improvisatorischer Wucherung gewinnt die Musik Violeta Dinescus ihre unmittelbare Wirkung. Weil sie, wie viele ihrer Kolleginnen und Kollegen aus Südosteuropa, in Verläufen denkt, in Entwicklungen, Linien, auch Melodien. Das macht Werke wie die Mondnacht für Gesang (ausgezeichnet: Norma Ens) und Orgel (Guido Mürmann) bei aller Fremdartigkeit so vertraut. Allerdings kommt ihr hier ein Text entgegen, der in seiner poetischen Vielschichtigkeit eine Vertonung leicht macht. Auf der anderen Seite ist es mitunter gerade die Beliebigkeit im Umgang mit den Worten, die das Hören manches Werkes Violeta Dinescus erschwert (Quatrain, Fragment). Auch den engagierten Interpreten aus Hannover gelingt es nicht, die gebetsmühlenartige Wiederholung von Allgemeinplätzen mit dem magischen Furor einer Litanei aufzuladen. Dennoch: Die eigenständige Musiksprache Violeta Dinescus hätte mehr zu bieten gehabt und mehr verdient als eine Doppel-CD mit dreisten 80 Minuten Spielzeit. Das bekommen andere auf einen Silberling.
Peter Korfmacher [01.04.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Violeta Dinescu | ||
1 | Echoes II | |
2 | SchattenRosenSchatten | |
3 | Lun Ju | |
4 | Dona nobis pacem | |
5 | Amont (Ein Brief, Ein Brief an Guillaume de Machaut) | |
6 | Dies diem docet | |
7 | Quatrain | |
8 | Icos | |
9 | Fragment aus Hunger und Durst | |
10 | Mondnacht |