
cpo 999 706-2
1 CD • 63min • 1998
01.02.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Es läßt sich kaum behaupten, daß der 100. Geburtstag George Antheils (8. Juli 2000) sonderlich hohe Wellen geschlagen habe. Das Unterfangen Hugh Wolffs, mit dem Frankfurter Radio-Sinfonieorchester nach und nach alle acht Sinfonien Antheils einzuspielen, steht ziemlich einsam da. Es gewinnt auch sonst seine Meriten, indem es ehrlicherweise beim späten Antheil nicht jene Experimentierlust vorzutäuschen sucht, für die dieser in jungen Jahren "berühmt und berüchtigt" (Selbstzitat) war.
Der Bad Boy Of Music (so der Titel von Antheils Autobiographie) war gezähmt, nachdem er in den frühen dreißiger Jahren von Paris nach Amerika zurückgekehrt war. Trotz prominenter Geburtshilfe durch Stokowski und Ormandy haben sich die vierte und fünfte Sinfonie von 1943 und 1948 im Konzertleben nicht behaupten können. Ist es das stilistisch allzu Verwirrende und Ausschweifende, das an Antheils Filmarbeiten (zu meist zweitklassigen Hollywood-Kreationen) erinnert? Oder die auffallende Ähnlichkeit zur Musik von Prokofieff und Schostakowitsch, die Antheil als Nachahmer oder als Parallelfigur in der Neuen Welt erscheinen läßt?
Mario Gerteis † [01.02.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
George Antheil | ||
1 | Sinfonie Nr. 4 (1943) | |
2 | Decatur at Algiers | |
3 | Sinfonie (1948) |
Interpreten der Einspielung
- Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt (Orchester)
- Hugh Wolff (Dirigent)