Koch International 3-7488-2
1 CD • 57min • 2000
01.05.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Während andere sich vorsichtig an den schwierigen Werk-Komplex der zwölf Sinfonien von Villa-Lobos herantasten, ist die aus Venezuela stammende Dirigentin Gisèle Ben-Dor gleich in medias res gegangen - und hat dabei einen Volltreffer gelandet. In Villa-Lobos' Schaffen ist die Zehnte gewiß eine der exotischsten Blüten und stellt jeder Aufführung erhebliche Probleme entgegen. Mehr Oratorium als Sinfonie, verwendet das zum 400. Jahrestag der Gründung von Sao Paulo geschriebene Werk Texte in drei Sprachen, verlangt ein riesiges Orchester sowie Gesangssolisten und Chor. Die Dirigentin weiß ebenso den großen Apparat zu bändigen, wie sie die vielfältigen Stilmittel, die von dissonanten Orchesterausbrüchen über lyrische Chor-Vocalisen, afro-brasilianische Rhythmen, polyphon verdichtete Abschnitte und ekstatische Sologesänge bis zu hymnischen Aufschwüngen reichen, zu einem eindrucksvollen multikulturellen Hörerlebnis zusammenzuschließen vermag. Der Booklet-Text ist sehr informativ, die deutsche Übersetzung erbärmlich.
Peter T. Köster † [01.05.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Heitor Villa-Lobos | ||
1 | Sinfonie Nr. 10 (Amerindia, Oratorium in fünf Teilen für Solisten, Chor und Orchester) |
Interpreten der Einspielung
- Nmon Ford ()
- Carlo Scibelli ()
- Carla Wood ()
- Santa Barbara Choral Society (Chor)
- UCSB Chamber Choir (Chor)
- Donald Brinegar Singers (Chor)
- Santa Barbara Symphony Orchestra (Orchester)
- Gisèle Ben-Dor (Dirigent)