
cpo 999 751-2
1 CD • 63min • 1997/99
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Eine kontinuierliche Aufführungstradition, wie sie etwa für Beethovens Sinfonien und Kammermusikwerke so maßgeblich durch den Interpreten Spohr mitbegründet wurde, besteht heute für die Kompositionen Spohrs nicht mehr; sie muß erst wieder erarbeitet werden", so Hartmut Becker im exzellenten Beiheft dieser CD. Er hat Recht. Es wird höchste Zeit, den Vorurteilen vom oberflächlichen Biedermeier-Geiger zu begegnen. Da ist es eine erstklassige Wahl, den Versuch der Neubewertung mit Frühwerken zu beginnen. Denn so deutlich die beiden Konzerte ohne Opuszahl auch auf die Tradition verweisen, so klar lassen sie doch auch schon die späteren Besonderheiten erahnen, die Eleganz der Erfindung, die Entschlossenheit, keine Form als gegeben hinzunehmen, die uneitle Virtuosität der Solostimme. Daß Spohr ein wirklich Großer war, ahnt man schon hier - obgleich der Komponist selbst die Werke verwarf -, und weil Ulf Hoelscher die Werke ernst und den Mozartischen Gestus aufnimmt, vor- und frühromantische Reflexe entstehen läßt. Leider erklingt WoO 10 mit deutlich leiserem Aufnahmepegel und auch sonst klanglich wenig erfreulich.
Peter Korfmacher [01.07.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Louis Spohr | ||
1 | Violinkonzert g-Moll WoO 9 | |
2 | Violinkonzert e-Moll WoO 10 | |
3 | Konzertsatz D-Dur WoO 16 | |
4 | Potpourri op. 23 |
Interpreten der Einspielung
- Ulf Hoelscher (Violine)
- Rundfunk Sinfonieorchester Berlin (Orchester)
- Christian Fröhlich (Dirigent)