
cpo 999 625-2
1 CD • 68min • 1999
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Heinrich von Herzogenberg (1843-1900) wird üblicherweise als Brahms-Epigone gehandelt. Im Unterschied zu seinem Altersgenossen Dvor*ák jedoch, der von Brahms vorbehaltlos anerkannt wurde, hat er vergeblich um den Respekt des Meisters gerungen - mehr als höfliches Lob kam nicht aus Wien. Brahms hatte Herzogenbergs Frau ausgebildet; nach der Heirat unterhielt sie weiterhin engen brieflichen Kontakt zu ihrem ehemaligen Lehrer, der ihr einmal gestand, in ihrem Mann ein Spiegelbild seiner selbst zu erblicken. Der Text des Beiheftes dieser CD widmet sich dem schwierigen Verhältnis der beiden Männer ausführlich und informativ und räumt überzeugend mit der Epigonenlegende auf.
Herzogenbergs drei auf dieser CD vereinten Cellosonaten sind meisterhafte Kompositionen; zwar verleugnen sie keineswegs den Leitstern Brahms, doch sind sie in ihrer Aussage viel zu eigenständig, um als kompositorische Nachahmungen abgetan zu werden. Die Künstler der CD zeigen sich den erheblichen technischen Schwierigkeiten der Werke völlig gewachsen und gestalten mit Liebe und Feingefühl die reichen Emotionen dieser Musik.
Detmar Huchting [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Heinrich von Herzogenberg | ||
1 | Sonate Nr. 1 op. 52 für Violoncello und Klavier | |
2 | Sonate Nr. 2 op. 64 für Violoncello und Klavier | |
3 | Sonate Nr. 3 op. 94 für Violoncello und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Claudius Herrmann (Violoncello)
- Saiko Sasaki (Klavier)