
RS RS 051-0144
1 CD • 74min • 2000
01.11.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Mit den beiden Klaviersonaten von Tschaikowsky ist es so eine Sache. Wer sich in den ausufernden Gefühlsergüssen dieser Musik nicht verlieren will, muß schon ein gehöriges Maß an strategischer Gestaltungskraft mitbringen. Darüber hinaus zwingt insbesondere die massige Akkordik der G-Dur-Sonate zu subtilster Tonkontrolle, zu gleichsam steuernden klanglichen Kunstgriffen. Der Komponist selbst kritisierte sein Werk als "etwas zu trocken und kompliziert". Eine heikle Musik mit Tücken also.
Der armenische Pianist Armen Babakhanian scheint sich von derartigen Überlegungen kaum anfechten zu lassen und veranstaltet nach guter russischer Wettbewerbspianistentradition zuweilen ein rechtes Donnergetöse, das die Tontechniker zudem unvorteilhaft topfig hallend eingefangen haben. Gibt es Pianisten, die zumindest an einem dieser beiden romantischen Monumentalschinken nicht abgeprallt sind? Zum Beispiel Beate Berthold, die der Jugendsonate in cis-Moll mit soviel zarter Transparenz und Leichtigkeit aufhilft, daß man sie glatt mit einem etwas zu sentimental und pompös geratenen Werk Schuberts verwechseln könnte.
Peter Schlüer [01.11.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Peter Tschaikowsky | ||
1 | Klaviersonate cis-Moll op. 80 posth. | |
2 | Große Sonate G-Dur op. 37 |
Interpreten der Einspielung
- Armen Babakhanian (Klavier)