Teldec 8573-81037-2
2 CD • 83min • 2000
01.07.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Mit diesem Mitschnitt liegt nicht nur die für mich bislang überzeugendste Bruckner-Interpretation von Harnoncourt vor. Ihm ist auch eine der schlüssigsten Aufführungen der Achten überhaupt gelungen. Allein der Kopfsatz entwickelt nicht ganz die Unentrinnbarkeit, die ihm wohltäte. Dies scheint jedoch mehr am Orchester als am Dirigenten zu liegen: Die Berliner haben wohl eine gewisse Tradition, unabhängig vom Dirigenten das Hauptthema (Tr. 1, 0'09 bzw. 1'09) sehr pathetisch zu nehmen und die Gesangsperiode zu verlangsamen. Seltsam auch, daß Harnoncourt einerseits Bruckners eigene Metronomangaben im Finale penibel beachtet, aber nicht berücksichtigte, daß Bruckner vom Ende des ersten Satzes als einer "Totenuhr" sprach. Das meint einen Schlag pro Sekunde, mithin ein Allegro moderato von Halben = 60, was Bruckners Metronomangabe für das zweite Thema im Finale entspricht. Abgesehen davon ist die Aufführung glänzend und in jeder Hinsicht mustergültig - eine neue Referenzeinspielung, insbesondere auch des Finalsatzes, wie man ihn so allenfalls von Celibidache und Karajan hören durfte.
Dr. Benjamin G. Cohrs [01.07.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Anton Bruckner | ||
1 | Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 |
Interpreten der Einspielung
- Berliner Philharmoniker (Orchester)
- Nikolaus Harnoncourt (Dirigent)