
Telarc 80541
1 CD • 60min • 1998/1999
01.08.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Zu Beginn des Digitalzeitalters war Erich Kunzels Einspielung von Tschaikowskys kampfeslustiger Ouvertüre 1812 nicht zuletzt ein Spektakel: Die Aufnahme der Kanonenschläge warf im Vinylzeitalter die Tonabnehmer aus der Rille und gefährdete im CD-Stadium die Lautsprecher noch mehr. Aber offensichtlich ist es mit dem Klangwahn wie mit dem Autowahn. Über einen GTI der ersten Golf-Generation lachen heutige Fetischisten nur noch. Und deshalb muß es jetzt noch einmal Tschaikowsky sein, aber diesmal DSD - und dieser Direct Stream Digital nicht nur in 2-Kanal, und obendrein "diskret 6-Kanal". Auf daß uns der Sound surrounde. Nun klingt nicht nur der Chor (der in der ersten Version noch fehlte) wie ein Breitwandtongemälde, sondern auch die Kanonen bekriegen sich auf höchst unterschiedlichen akustischen Gefechtspositionen. Wer also nicht aufpaßt, kann sich seine schönen neuen Surround-Lautsprecher der Reihe nach zerschießen lassen. Von solchen Effekten abgesehen, sind Erich Kunzels Tschaikowsky-Interpretationen nicht sehr spektakulär. Das gibt es orchestral prägnanter, fetziger, stimmiger.
Rainer Wagner [01.08.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Peter Tschaikowsky | ||
1 | Ouvertüre solennelle 1812 Es-Dur op. 49 | |
2 | Polonaise op. 24 (aus: Eugen Onegin) | |
3 | Capriccio italien A-Dur op. 45 | |
4 | Slawischer Marsch b-Moll op. 31 (1876) | |
5 | Walzer op. 24 (aus Eugen Onegin) | |
6 | Festlicher Krönungsmarsch | |
7 | Tanz der Kosaken (aus Mazeppa) |
Interpreten der Einspielung
- Cincinnati Pops Orchestra (Orchester)
- Erich Kunzel (Dirigent)