Naxos 8.554820
1 CD • 71min • 2000
01.12.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Edgard Varèse (1883- 1965) ist einer der einflußreichsten Komponisten der Moderne - ein Gewinn für den Naxos-Katalog, zumal die Einspielungen ein recht hohes Niveau erreichen! Hört man etwa zum Vergleich die 1950 unter der Kontrolle von Varèse entstandenen New Yorker Produktionen, so fällt die Ausdruckssicherheit und Selbstverständlichkeit auf, mit der die polnischen Musiker 50 Jahre später diese geradezu modellhaften Werke interpretieren. Die herben Bläsergesten sind durchlebt, das Orchester strahlt jenen Alarmzustand aus, mit dem Varèse Musikgeschichte gemacht hat. Die grellen Farben, das rhythmische Gefühl und das Übermaß an Aggression teilen sich hautnah mit, wobei der mitunter geradezu geometrisch auskomponierte Aufruhr musikalisch hervorragend gebändigt wird. Aber vielleicht hofft man doch irgendwann auf eine andere Musik des 21. Jahrhunderts, in der Varèses brutale Wucht und realistische Schärfe eher wie das historische Foto eines extremen Jahrhunderts erscheinen.
Hans-Christian v. Dadelsen [01.12.2001]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Edgard Varèse | ||
1 | Arcana für großes Orchester (1925/1927) | |
2 | Offrandes für Sopran und Kammerorchester | |
3 | Octandre | |
4 | Intégrales für Bläserensemble und Schlagzeug (1924/1925) | |
5 | Déserts für zehn Blasinstrumente, Klavier, Schlagzeug und Tonbandinterpolationen (1950/1954) |
Interpreten der Einspielung
- Polnisches Nationales Radio-Sinfonieorchester (Orchester)
- Maryse Castets (Sopran)
- Christopher Lyndon-Gee (Dirigent)