Klaviermusik Vol. 3

Naxos 8.554814
1 CD • 61min • 1999, 2000
01.12.2001
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ständige Geldnot zwang Jean Sibelius zur Komposition zahlloser Klavierminiaturen, die er bei Verlegern angesichts der blühenden Hausmusikkultur seiner Zeit viel leichter los wurde als seine Orchesterwerke. Mit dem Instrument Klavier fühlte er sich nie wirklich unmittelbar verbunden, hatte er doch ursprünglich davon geträumt, Geigenvirtuose zu werden. Das Genie der großen sinfonischen Dichtungen sucht man vergebens in seinen pianistischen Petitessen. In blumig salonhaftem Ton beschwören sie zumeist zarte Naturstimmungen - immer wieder jedoch überraschen eigentümliche melodische Einfälle und Modulationen, die deutlich ahnen lassen, daß ein großer Meister am Werk war. So hebt etwa das Eröffnungsstück des zehnteiligen Zyklus op. 58 mit einer trüben Begleitfigur im Diskant seltsam schwebend an, gemahnend an Liszts spätes Klavierwerk Nuages gris. Unter den drei Sonatinen op. 67 überrascht das Finale des ersten Stückes mit pianistisch effektvollen Figurationen.
Havard Gimse leistet nicht nur blitzsaubere Arbeit, sondern vermag das nordische Kolorit der Werke auch stimmungsvoll in Szene zu setzen.
Peter Schlüer [01.12.2001]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Jean Sibelius | ||
1 | Zehn Klavierstücke op. 58 | |
2 | Drei Sonatinen op. 67 | |
3 | Zwei Rondos op. 68 |
Interpreten der Einspielung
- Håvard Gimse (Klavier)