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Naxos 8.554098

1 CD • 69min • 1996

12.03.2002

Künstlerische Qualität:

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Gesamteindruck:

Klassik Heute
Empfehlung

Es ist ein unübertrefflicher Schatz schönster Bläserkammermusik, den der britische Hornvirtuose Michael Thompson mit seinen namhaften Kollegen Jonathan Snowden (Flöte), Robert Hill (Klarinette) und John Price (Fagott) hier in allen Facetten funkeln läßt. Zweifel sind erlaubt, ob Rossini wirklich im zarten Alter von nur zwölf Jahren (1804) diese Preziosen als „Streichersonaten“ zu Papier gebracht hatte. Noch dazu für ein ziemlich stümperhaftes Quartettmusizieren - wie sich der Komponist später zu erinnern glaubte - mit zwei Violinen, Cello, ohne Bratsche, aber mit Kontrabaß. Nein, erst viel später, auf der Höhe seines Ruhmes, hat Rossini diese Jugendsünden durch eine überarbeitete Veröffentlichung für die übliche Streichquartettbesetzung bekannt gemacht. Sollte er da als arrivierter Opernchef des Pariser Théâtre Royal Italien nicht doch „ganze (Neu-) Arbeit“ geleistet haben?

Eigentlich spricht alles dafür, weil vieles aus dem Figaro herauszuklingen scheint (Tr. 9 oder Tr. 15). Rossinis damaliger Opern-Soloklarinettist, der aus Mannheim stammende und von Anton Reicha im Bläsersatz geschulte Friedrich (Frédéric) Berr, hat dann 1828 jene gleichsam autorisierten, hier zu hörenden, illustren Bläserfassungen geschaffen.

Da kommt die Naxos-CD ein wenig spät zwar, aber rechtzeitig genug, um allen Freunden virtuos beschwingter, opernhaft heiter gestikulierender und sängerisch inspirierter Klangmalerei mit flatternden Zungen (Tr. 7), flinken Fingern und bebenden Lippen (Tr. 10) zu beweisen, daß es unverzeihlich wäre, diese Einspielung nicht zu kennen.

Dr. Gerhard Pätzig [12.03.2002]

Komponisten und Werke der Einspielung

Interpreten der Einspielung

• Michael Thompson Wind Quintet (Ensemble)