Naxos 8.555837
1 CD • 68min • 2001
13.12.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Klassik Heute
Empfehlung
Außerhalb seiner britischen Heimat ist Ernest John Moeran (1894-1950) bis heute kaum bekannt geworden. Sein handwerklich ausgefeiltes Œuvre, das im Umgang mit dem Orchester die gleiche Sicherheit offenbart wie auf dem Gebiet der Kammermusik und des Liedes, kann noch immer als Geheimtip nicht nur für anglophile Musikfreunde gelten.
Moeran war einer der letzten Komponisten, die von der englischen Folksong-Bewegung beeinflußt wurden und ihre Inspiration aus Natur und Landschaftseindrücken bezogen. Irland und Norfolk waren der Nährboden für seine Sinfonie, die zwischen 1934 und 1937 Gestalt annahm, obwohl bereits zehn Jahre zuvor ein entsprechender Kompositionsauftrag von Hamilton Harty für das Hallé Orchester an Moeran ergangen war. Das kraftvolle, noble Werk, das in der Themenverarbeitung wie in der suggestiven Instrumentation den Einfluß von Sibelius nicht verleugnet, stellt neben dem wundervoll lyrischen Violinkonzert Moerans Meisterwerk dar. Die 1945 von John Barbirolli uraufgeführte Sinfonietta gibt sich neo-klassizistischer und weist Parallelen zu William Walton auf.
Unter David Lloyd-Jones, dem versierten Kenner des britischen Repertoires, spielt das Orchester von Bournemouth mit Souveränität und Überzeugungskraft. Auch klanglich ist die Aufnahme uneingeschränkt empfehlenswert.
Peter T. Köster † [13.12.2002]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Ernest John Moeran | ||
1 | Sinfonie g-Moll (1937) | |
2 | Sinfonietta (1940) |
Interpreten der Einspielung
- Bournemouth Symphony Orchestra (Orchester)
- David Lloyd-Jones (Dirigent)