Warner Classics 0927-45664-2
1 CD • 70min • 2002
28.11.2002
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Ungeachtet der Kündigung von Veträgen mit zahlreichen namhaften Künstlern zeigt die Nachwuchs-Geigerin Chloë Hanslip bei Warner Classics weiter, was sie drauf hat. Nach ihrer Debut-CD mit Showpieces folgt nun eine gewagte Produktion mit Solokonzerten – gewagt deshalb, weil es gerade vom Ersten von Max Bruch viele potente Einspielungen gibt. Dankenswerterweise widmet sich die Künstlerin auch des dritten Konzerts in d-Moll, das meiner Ansicht nach wertvollste, aber so gut wie nie aufgeführt und eingespielt.
Der Mut von Chloë Hanslip zu einem solchen Einstand hat sich gelohnt. In Dirigent Martyn Brabbins hat sie einen kongenialen Partner gefunden. Er ist mit Aufnahmen für andere Labels durch sorgsamen Umgang mit den Partituren und große Entdeckerfreude hervorgetreten. Schade, daß das Booklet ihm keine Zeile widmet. Musikalisch mit weitem Atem und jenseits aller Routine lassen die beiden kaum Wünsche offen: beseelte, hochkarätige Wiedergaben, mit denen sich Chloë Hanslip neuen Horizonten öffnet. Besonders gut gefällt mir der hörbar differenzierte Umgang der Solistin mit dem Vibrato (wenn auch Joseph Joachim, dem das dritte Konzert gewidmet ist, immer noch entsetzt wäre).
Leider ist die Aufnahme in den lauten Tutti geringfügig übersteuert (z.B. Tr. 1, nach 6'25).
Dr. Benjamin G. Cohrs [28.11.2002]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Max Bruch | ||
1 | Konzert Nr. 1 g-Moll op. 26 für Violine und Orchester | |
2 | Violinkonzert Nr. 3 d-Moll op. 58 | |
Pablo Sarasate | ||
3 | Navarra op. 33 für 2 Violinen und Klavier |
Interpreten der Einspielung
- Chloë Hanslip (Violine)
- Mickhail Ovrutsky (Violine)
- London Symphony Orchestra (Orchester)
- Martyn Brabbins (Dirigent)