Nonesuch 7559-79693-2
1 CD • 58min • 2002
18.06.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Noch immer – oder besser, jetzt gerade erst recht – gehört großer intellektueller Mut dazu, über Phil Glass ein positives Wort zu verlieren. Denn es herrscht Einvernehmen darüber, daß der ehemalige Revolutionär (Einstein on the beach, 1976) zu einem der angepaßtesten und seichtesten Komponisten der Gegenwart geworden ist. Die Kadenz-Harmonien und die melodischen Erfindungen dieser Filmmusik hier mögen dies Urteil bestätigen – dennoch geht ein eigentümlicher Zauber von der Musik aus. Glass mag anpacken was er will, seien die Mittel noch so simpel – aber er gibt den musikalischen Elementen doch stets ein Rückgrat, eine gewisse Fassung und man spürt sofort: „ja“ – es ist zwar tausendmal abgegriffen und bekannt, aber doch steht hier eine große Persönlichkeit, die diese Mittel auf eine ganz spezifische, ja strenge Weise zum Leben erweckt und die in winzigen filigranen Konturen zeigt, daß auch die verbrauchteste Floskel etwas ehernes hat, wenn man sie so und nicht anders präsentiert. Aber ganz abgesehen davon ist die Musik als Filmmusik durchaus sehr wirkungsvoll, wenn auch nicht auf der Höhe von Nino Rota (Fellini) oder auf der Höhe von Beethoven, wenn Godard ihn als Filmmusik benutzt.
Hans-Christian v. Dadelsen [18.06.2003]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Philip Glass | ||
1 | The Hours (Musik zum Film) |
Interpreten der Einspielung
- Michael Riesman (Klavier)
- Lyric Quartet (Ensemble)
- Studioorchester (Orchester)
- Nick Ingman (Dirigent)