Franz Schubert – Complete String Quartets Vol. 5

Naxos 8.557107
1 CD • 60min • 2001
26.09.2003
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Sämtliche Streichquartette von Franz Schubert einzuspielen ist eine undankbare Aufgabe, gilt Schubert doch gerade in der Kammermusik als Spätberufener, der seine Meisterwerke erst ab 1820 zu Papier brachte. Wer Schubert jedoch ausschließlich von seinem fast ganz den dunklen Tönen der Trauer und des Todes gewidmeten „Spätwerk“ – bei einem Komponisten, der mit 31 Jahren starb! – her betrachtet, vergisst, dass dieser seine Wurzeln in der klassischen Wiener Epoche, im Optimismus eines Beethoven hatte.
Die hier vorliegenden Quartette aus den Jahren zwischen 1812 und 1816, allesamt in hellen bis leuchtenden Dur-Tonarten, zeugen vor allem von Schuberts Formgefühl gepaart mit seinem unvergleichlichen Gespür für den Charme melodischer Wendungen. Was später zu den vielzitierten „himmlischen Längen“ führen sollte ist hier noch in schwingenden Allegro-Sätzen und eleganten Andantepassagen aufgehoben, lediglich im Andante vom D 32 findet sich bereits offen der Schubert von „Der Tod und das MädchenÒ.
Die Interpretation des ungarischen Kodály Quartetts erfreut durch ihr zupackendes, lustvoll musikantisches Spiel. Mit zupackendem Bogenstrich mir hier eine Musik gespielt, die ja auch zum eigenen Hausgebrauch geschrieben worden war. Dass die erste Violine die melodische Linie nicht immer aussingt, stört durch den zumeist ganz nach vorne orientierten Spielblick nur selten.
Dem entspricht auch das Klangbild. Klar und schnörkellos präsentiert sich diese Aufnahme, mit einer eine Spur zu sehr im Vordergrund stehenden ersten Violine, dafür aber mit gut durchhörbaren Mittelstimmen.
Robert Spoula
Künstl. Qu.: 7
Kl.-Qu.: 8
Ges.-Eindr.: 8
Robert Spoula [26.09.2003]
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Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
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CD/SACD 1 | ||
Franz Schubert | ||
1 | Streichquartett Nr. 6 D-Dur D 74 | |
2 | Streichquartett Nr. 11 E-Dur op. 125 Nr. 2 D 353 (1816) | |
3 | Streichquartett Nr. 2 C-Dur D 32 |
Interpreten der Einspielung
- Kodály Quartett (Streichquartett)