dacapo 8.226014
1 CD • 52min • 2002
18.06.2004
Künstlerische Qualität:
Klangqualität:
Gesamteindruck:
Der dänische Komponist Per Nørgård (geb. 1932) ist eine der interessantesten und vielseitigsten Figuren im Musikleben Skandinaviens. Er hat sich im Laufe seines Komponistenlebens den verschiedensten Einflüssen geöffnet und im Zusammenhang seiner Beschäftigung mit der Zwölfton- und seriellen Technik seine eigene Version dieser Verfahrensweise, nämlich die Arbeit mit einer sogenannten „unendlichen Reihe“ entwickelt. Dies gab ihm auch die Möglichkeit, scheinbar dem entgegenstehende Tendenzen wie die Minimal Art oder neotonale Momente zu integrieren.
Ein hörenswertes Beispiel gerade für Letzteres ist die Komposition Dream Play von 1975, die wie die Bearbeitung einer Jahrhunderte zurückliegenden Vorlage beginnt, sich dann aber als klanglich vielseitige Variationenfolge entpuppt. Auch das zweite Violinkonzert Borderlines (entstanden 2002), mit Streichern und Schlagzeug als alleiniger Begleitung, ist ein klanglich sehr einnehmendes Werk, dem sich die junge Solistin Rebecca Hirsch hingebungsvoll widmet. Die Voyage into the Golden Screen (1968) erscheint durch die extreme Gegensätzlichkeit der zwei Teile – in Dauer, Faktur und Charakter – etwas uneinheitlich. Die Interpretationen durch das Philharmonische Orchester der dänischen Hauptstadt sind sehr gut ausgehört und durch die Technik klangsinnlich eingefangen worden, so dass insgesamt ein hörenswertes Porträt dieses Komponisten entsteht.
Dr. Hartmut Lück † [18.06.2004]
Komponisten und Werke der Einspielung
Tr. | Komponist/Werk | hh:mm:ss |
---|---|---|
CD/SACD 1 | ||
Per Nørgård | ||
1 | Violinkonzert Nr. 2 (Borderlines) | |
2 | Dream Play (1975) | |
3 | Voyage into the golden screen (1968) |
Interpreten der Einspielung
- Rebecca Hirsch (Violine)
- Copenhagen Philharmonic Orchestra (Orchester)
- Giordano Bellincampi (Dirigent)